Monsignore Hermann Gebert, hier bei einer Messfeier, ist im Alter von 87 Jahren verstorben. Foto: privat Foto: Schwarzwälder-Bote

Nachruf: Hermann Gebert verstorben / Früherer Generalrektor des Schönstatt-Instituts

Schramberg. Nach langer Krankheit verstarb im Alter von 87 Jahren am 4. Oktober der in Schramberg geborene Priester und ehemalige Generalrektor des Schönstatt-Instituts, Diözesanpriester Monsignore Hermann Gebert. Am 10. Oktober fand unter Leitung des früheren Erzbischofs Robert Zollitsch das Requiem in der Anbetungskirche auf Berg Schönstatt bei Koblenz statt. Anschließend wurde er auf der Grablege des Schönstatt-Institutes beigesetzt.

Geboren am 30. August 1929 in Schramberg als ältestes von insgesamt vier Kindern hatte er schon als Gymnasiast Schönstatt kennen- und schätzen gelernt. Besonders das Wort des Schönstatt-Gründers Pater Josef Kentenich "Wir wollen lernen uns unter dem Schutze Mariens zu erziehen, zu festen, freien, priesterlichen Charakteren" hatte ihn fasziniert. Seit Kindertagen mit Maria verbunden, war sie ihm zum Vorbild und Erzieherin geworden und hatte ihn, wie er selbst sagte, auf den Weg zum Priesterberuf geführt.

Im Marianischen Jahr durfte er am 24. Juli 1954 von Bischof Carl Josef Leiprecht im Dom zu Rottenburg die Priesterweihe empfangen und feierte am 1. August 1954 unter großer Anteilnahme der Bevölkerung in Schramberg seine Primiz. Sein priesterlicher Weg führte ihn als Vikar nach Ulm-Söflingen, Dietenheim, Tuttlingen und Heidenheim bevor er am 15. September 1955 als Repetent am Priesterseminar in Rottenburg seinen Dienst antrat.

Zum 1. September 1969 wurde er freigestellt für die Arbeit in den Schönstätter Diözesanpriestergemeinschaften. Pater Josef Kentenich ernannte ihn am 28. Dezember 1966 zum Provinzrektor im Schönstatt-Institut Diözesanpriester und am 19. September wählte ihn die Gemeinschaft zu ihrem Generalrektor. Dieses Amt führte er bis 1999 mit hohem Engagement aus. Er stellte sich der Herausforderung, die verschiedenen Generationen der Gemeinschaft, alt und jung, zusammenzuführen und sie stärker zusammenzubinden und zusammenwachsen zu lassen. In seine Amtszeit fielen der Bau des Priesterheiligtums und die Errichtung des Priesterhauses auf Berg Moriah. Am 29. Januar 1993 übernahm er das Amt des Hausrektors und trat am 30. August 1999 den wohl verdienten Ruhestand an.

Fortan widmete er sich ganz dem Leben und Wirken Karl Leisners, der wie er selbst sagte für ihn nicht nur zum Freund, sondern zum faszinierenden Kämpfer und zum Vorbild in der Nachfolge Jesu Christi wurde. Seine Veröffentlichungen zum Leben Karl Leisners ("Geschichte einer Berufung"), sind bedeutende Werke und ein lebendiges Bekenntnis zu dieser Persönlichkeit. Am 14. September 2010 erlitt Hermann Gebert einen schweren Schlaganfall und wurde über sechs Jahre mit viel Hingabe im Pflegeheim Reginaberg in Vallendar gepflegt.

Unter großer Anteilnahme von über 60 Priestern aus den drei Priestergemeinschaften Schönstatts sowie Verwandten aus dem Schwarzwald wurde Monsignore Hermann Gebert am 10. Oktober zu Grabe getragen.

Zum Requiem auf Berg Schönstatt war der ehemalige Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz Robert Zollitsch eigens aus Freiburg angereist und zelebrierte die Messe in der Anbetungskirche. Er würdigte Hermann Gebert als Menschen mit einem großen Herzen für Priester. Auch der Vorsitzende des Generalpräsidiums des Internationalen Schönstattwerkes, Pater Juan Pablo Catoggio, sprach in seinem Nachruf von Hermann Gebert als einem Menschen, der viel dazu beigetragen habe, dass Schönstatt weit, offen und international geworden sei, zu einem beliebten Ort, wo man gerne hinkomme.

Seine letzte Ruhestätte hat Monsignore Hermann Gebert auf dem kleinen Friedhof der Gemeinschaft auf Berg Moriah gefunden.

Anlässlich des Todes von Hermann Gebert findet am 27. Oktober um 19 Uhr in der Kirche St. Maria ein Requiem statt.