Weitere Aufträge zum Umbau der Berufsschule in Sulgen vergab der Landkreis. Foto: Rath Foto: Schwarzwälder-Bote

Berufsschule: Kreis vergibt weitere Aufträge / Formaldehyd-Problem soll gelöst werden

Von Volker Rath

Schramberg-Sulgen. An der Ludwig-Erhard-Schule wird’s bald staubig: Die Bauarbeiten am Gebäude C der Berufsschule in Sulgen starten am 11. Juli.

Dann geht der Teilabriss los. Eine entsprechende Eilentscheidung des Landrats segnete der Sozial-, Kultur- und Schulausschuss des Kreistags gestern nachträglich ab. Wolf-Rüdiger Michel hatte den Auftrag für die Entkernung des Gebäudes vorab für rund 150 000 Euro an die Firma Steg Umwelt-Service vergeben; laut Landratsamt blieb in doppelter Hinsicht praktisch ohnehin keine andere Wahl: Zwei Konkurrenzbetriebe hatten zwar günstigere Angebote eingereicht. Allerdings wurden sie nicht zugelassen, weil sie notwendige Nachweise nicht vorlegen konnten. So blieb die Steg übrig. Laut Landratsamt musste die Entscheidung schnell fallen, um den Zeitplan für den gesamten Umbau halten zu können.

Die Steg reißt raus, was als "schadstoffbelastetes Material" gilt. Dazu zählen Schwarzbereiche (1200 Quadratmeter), abgehängte Decken (900), Bodenbeläge (1000), Estriche (350) und Wände (300) sowie alte Kanäle und Rohre.

Schlanke Vergabe korrekt?

Wie es mit den so genannten "verlorenen Schalungen" in den Decken und der Deckenverkleidung weitergeht, ist noch offen. Wie berichtet, hatten Untersuchungen ergeben, dass sie wohl die Quellen für erhöhte Formaldehyd-Belastung in der Luft in den Klassenzimmern sind. Das Landratsamt will die Decken ebenfalls rausreißen lassen; der Kreis will den Zusatzauftrag gleich mit an die Steg zu vergeben. Das wäre der einfachste Weg. Außerdem fehle die Zeit für eine Ausschreibung. Ob die schlanke Vergabe auch rechtlich sauber ist, werde vom Rechnungsprüfungsamt derzeit geklärt. Der Landrat will am 18. Juli über den neuesten Stand der Planungen informieren.

Die Kosten der Formaldehyd-Sanierung wurden von Kreisdezernent Gerald Kramer gestern auf knapp 303 000 Euro beziffert. Dabei, so der Vorschlag an den Kreistag, sollen die Schadstoffsanierungsarbeiten für 111 000 Euro an die Steg Umwelt-Service GmbH vergeben werden. Für die Elektroarbeiten (98 000 Euro) schlägt die Kreisverwaltung die Firma Waldmann Elektrotechnik GmbH&CoKG vor, für die Akustikdeckenarbeiten (94 000 Euro) die Firma Trockenbau Thiel.