Zahlreiche Gäste nehmen an der Eröffnungsfeier teil. Fotos: Herzog Foto: Schwarzwälder-Bote

Wirtschaft: Großes Interesse bei der Eröffnung des Medzentrums Sulgen / Optimale Versorgung gewährleistet

Gerade erst fertiggestellt und schon zu klein? Zum Glück traf diese Feststellung des Arztes Gebhard Pfaff nur für die Eröffnungsfeier des neuen Medzentrums in Sulgen zu.

Schramberg-Sulgen. Weil das Interesse am Samstagvormittag bei der offiziellen Inbetriebnahme so groß war, bat Pfaff als Chef der Hausarztpraxis "Regiodocs" die Besucher kurzerhand vor die "Blackbox". Für alle Beteiligte sei heute ein großer Tag. Nach langer Vorbereitung, jede Menge Hirnschmalz und vielen Stunden des Besorgens könnten nun die neue Gemeinschaftspraxis und das Orthopädiehaus Stinus eröffnet werden. Damit schlössen sich mehrere Lücken aus verschiedenen Blickwinkeln. Neben den bisherigen Standorten in Aichhalden, Locherhof, Hardt und Schramberg werde in Sulgen eine neue Mitte geschaffen. Viele Patienten hätten jetzt eine Hausarztpraxis vor Ort und auf dem Gelände am Kirchplatz neben der Orthoklinik sei eine zweite Einheit entstanden. "Für eine dritte wäre noch Raum und Platz", schickte Pfaff einen deutlichen Hinweis an das illustre Publikum.

Ohne die HFBP-Gruppe mit ihrem Dienstleistungsangebot Bauplanung, Bauumsetzung und juristischem Sachverstand wäre dies jedoch nicht möglich gewesen. Sie habe nicht nur den Baggern den Weg geebnet, sondern auch ganz andere dicke Bretter gebohrt und Steine in den Köpfen weggeräumt. Mit gestalterischen Ideen sei zudem ein Ergebnis herausgekommen, das Bewunderung verdiene, hob Pfaff hervor.

Der Neubau der Hausarztpraxis bedeute noch kein Abschluss, sondern nur eine Etappe. Man könne bereits einen Vorgeschmack auf das genießen, was in der Tösstraße in der Talstadt bald entstehe. Die HFBP-Gruppe begleite beide Projekte.

Er danke der Stadtverwaltung, den Gemeinderäten, vielen anderen wie auch den Mitarbeiterinnen der Praxis für den Einsatz beim Mitgestalten, für Kritik und Anregungen. So mache es Spaß, zu arbeiten, lobte der Arzt.

Ferdinand Weber vom Orthopädiehaus Stinus ergänzte, der Bau in dieser Form sei die richtige Entscheidung gewesen. Mit kurzen Wegen und dem Austausch mit den Ärzten könne sehr vielen Patienten geholfen werden. High-Tech und handwerkliches Können sei geschickt miteinander gepaart worden. Damit könne eine optimale Versorgung gewährleistet werden, bekräftigte Weber.

Alexander Bechtler von der HFBP-Gruppe erinnerte an die Schließung des Schramberger Krankenhauses im Jahre 2011. Damals sei die Stimmung am Boden gewesen. Mit der Unterstützung der Stadt und einer positiven Grundhaltung der Ärzteschaft sei ein Ruck durch die Gesellschaft gegangen. Normalerweise benötigte ein solches Vorhaben eine 15-monatige Bauzeit. Dass es nur rund ein dreiviertel Jahr gedauert habe, sei eine sportliche Leistung. Mit diesem Projekt und dem baldigen in der Talstadt werde Schramberg in den kommenden Jahrzehnten eine hervorragende ärztliche Versorgung genießen.

Die Verzögerung des Medzentrums in Schramberg habe auch eine gute Seite. Es zeige, in Deutschland funktionierten Rechtsstaatlichkeit und freiheitliche Grundordnung, stellte der Fachanwalt für Medizinrecht fest.

Oberbürgermeister Thomas Herzog räumte ein, am Anfang der Planungen habe niemand daran gedacht, dass das Projekt in Sulgen jenes in Schramberg mal überhole. Es sei ein schöner Anblick, was sich entwickelt habe und künftig noch könne. Der Standort der Hausarztpraxis sei auch ideal zur Wohnbauentwicklung auf dem "Schoren", fasste Herzog zusammen.

Ärztin Susanne Andreae sagte, die Bauphase sei nicht immer einfach gewesen. Doch nun freuten sich alle auf das Entstandene. Inzwischen leicht fröstelnd drängten die Besucher ins Innere und wärmten sich sprichwörtlich beim Rundgang durch die neuen Räumlichkeiten mit Sekt, Häppchen und lockeren Gesprächen auf.

Mit der Inbetriebnahme der Gemeinschaftspraxis der partnerschaftlichen Ärzte Ralph Jäger, Susanne Andreae und Gebhard Pfaff in Sulgen sind die "Regiodocs" mit Aichhalden, Schramberg, Locherhof und Hardt an insgesamt fünf Standorten präsent und bieten eine umfassende hausärztliche Versorgung. Zu dem Fachärzteteam gehören noch Barbara Beck, Simon Klausmann, Swetlana Peys, Cornelia Kerckel, Kristian Mauch und Michael Kerckel.