5,3 Prozent im Tal / Verwaltung listet auf Antrag von SPD/Buntspecht Leerstände und Bauiücken in der Stadt auf

Von Stephan Wegner

Schramberg. 3,2 Prozent der Gebäude in der Stadt stehen leer. Aber nicht alles, was leer steht, oder als Grundstück nicht bebaut ist, ist auch zu haben.

Jan Thomas vom Fachbereich Umwelt und Technik zeigte den Mitgliedern des gleichnamigen Ausschusses umfassend die Baulücken und Leerstände in Schramberg auf. Dies hatte die Fraktion SPD/Buntspecht beantragt.

Mit der neuen Erfassung sei das bereits erstellte Baulückenkataster von 2009 fortgeführt worden, informierte Thomas. Sechs Kategorien an Baulücken könnten unterschieden werden.

Beim klassischen Wohnen gebe es Baulücken (Talstadt: 120) und die Nachverdichtung, hinzu komme Abbruch und Neuordnung (Talstadt: 20). Ein weiteres Segment sei die Umnutzung, bei Gewerbegebieten die Interne Erweiterung sowie klassische Gewerbeflächen.

Das Ergebnis ist nach Thomas Worten ziemlich ähnlich wie 2009, insgesamt gebe es geringfügig weniger Leerstand.

In Sulgen bestünden mehr klassische Baulücken, aber auch geringe Baulücken im gewerblichen Bereich, die von der Fläche her allerdings dem Ende zugingen, zudem relativ viele Baulücken für Wohnhäuser bei Schoren/Süd, aber auch im Bereich Kirchplatz. Dort könne man aber erst im nächsten Jahr loslegen, sobald der Bebauungsplan rechtskräftig sei.

Im Brambach sei so gut wie nichts mehr übrig, auf dem Lienberg gebe es noch Flächen, aber ein großer Teil sei schon vorgemerkt. Mit dem Bebauungsplan Tischneck sei dort ein deutlicher Rückgang der Baulücken zu verzeichnen, informierte Thomas. Für neue Gewerbeflächen entstehe der Bebauungsplan Mahdenwald.

In Waldmössingen gebe es wenige vorgemerkte Flächen für die Erweiterung und ein kleiner Rest Baulücken für Gewerbe, die genützt werden können; Wohnflächen seien in Holderstauden/Seele noch einige zur Verfügung. Im Gewerbegebiet Webertal seien große Flächenanteile schon vorgemerkt und nur noch vier bis fünf frei.

In Tennenbronn existierten vergleichbar wenig Baulücken für Wohngebäude, es gebe einen bemerkenswerten Anteil Umbruch, auch für den Einzelhandel am Kronenareal.

Im Stadtteil Heiligenbronn konnte Thomas auf eine hohe Anzahl klassischer Lücken verweisen, der Bebauungsplan sei noch nicht rechtskräftig. Weitere Flächen würden interessant, wenn es die Umgehungsstraße für Waldmössingen gebe. Große Flächen im Ort seien für die Stiftung St. Franziskus vorgemerkt. In Schönbronn gibt es laut Erhebung sieben Hausbau-, aber keine Gewerbeflächen.

Für den Leerstand hatte Thomas im Tal 5,3 Prozent ermittelt – nämlich 109 Gebäude von 2057, in Sulgen 2,4 (49/2002), in Tennenbronn 2,0 Prozent (26/1290), in Waldmössingen 4,5 (29/650), in Heiligenbronn 2,7 (6/217) und in Schönbronn 1,9 (1/51). In der Summe mache dies 3,2 Prozent aus (220 der 6267 Wohngebäude in der Stadt).

Die Leerstände in Waldmössingen seien vor allem entlang der Hauptstraßen, ansonsten gebe es nur wenig, leer stünden vor allem größere ältere Gebäude eben an stark befahrenen Straßen.

In Sulgen sei der Leerstand stark verteilt. Gemessen werden könne aber nur ein vollständiger Leerstand, nicht, wenn nur eine Wohnung in einem Gebäude nicht bewohnt sei. Hans-Jörg Fahrner (SPD) hätte es interessant gefunden, die Werte mit anderen Städten zu vergleichen. Er fand den Prozentsatz von 3,2 für die Stadt als "sehr viel" und wollte wissen, welche Schlüsse die Verwaltung aus diesen Daten ziehe und wie viele der leer stehenden Gebäude der Stadt gehörten.

Die Zahl der Leerstände in städtischen Gebäuden sei gering, antwortete Thomas. Als Lösung gebe es Sanierungsgebiete, um alten Bestand aufzuwerten. Einen Vorschlag, hinsichtlich des Göttelbachtals etwas zu tun, sah Abteilungsleiter Michael Kammergruber als machbar an – wenn man wisse, was mit der Talumfahrung passiere. Aufgrund der Emissionen von Lärm und Feinstaub werde es keinen Investor geben "wenn das Problem nicht in eine bestimmte Richtung geht", sagte er.

Im Bereich Stadtsanierung West, so Kammergruber, fehlten der Stadt noch zwei oder drei Grundstücke, um das eine oder andere Quartier abzureißen; am Brestenberg stehe schon ein Neubau-Ensemble, und der Investor beabsichtige, auch noch ein weiteres Gebäude zu erstellen.

Auf Frage von Johannes Grimm (CDU) wie groß die bebaubare Fläche auf genehmigten Flächen in Schramberg sei, nannte Thomas 34 Hektar gegenüber 41 Hektar im Jahr 2009. Dabei seien beim Interkom Waldmössingen nur die Flächen berücksichtigt, die auf eigener Gemarkung lägen, beantwortete der Planer die Nachfrage von Jürgen Kaupp.

Ein wichtiger Faktor ist für die Gesamtstadt allerdings nicht bekannt: Wie hoch nämlich der Prozentsatz der Fläche ist, die tatsächlich erworben werden kann, den Ulrich Bauknecht (CDU) angefragt hatte. In Teilen seien Eigentümer angeschrieben worden, daraus hätten sich dann auch acht oder neun verkaufsbereit gezeigt. In Tennenbronn, so ergänzte Ortsvorsteher Klaus Köser, seien die meisten Baulücken in Privathand, die Plätze, die erworben werden könnten, seien oft aber aufgrund des Zuschnitts oder der Hanglage aber nicht gewollt.