Meinrad Hermann, Rudi Schäfer und Rüdiger Kocholl freuen sich auf das 100. Jubiläum der Heilig-Geist-Kirche. Foto: Wegner Foto: Schwarzwälder-Bote

Damals begann der Erste Weltkrieg / Heilig-Geist-Kirche steht drei Tage lang im Mittelpunkt / Bischof zu Gast

Von Stephan Wegner

Schramberg. Die Feier zur 100-jährigen Weihe der Heilig-Geist-Kirche in Schramberg wird auf jeden Fall größer, als einst die Einweihung, sind sich die Beteiligten sicher. Denn damals herrschte Krieg, auf eine große Zeremonie wurde verzichtet.

Drei Tage lang feiert die katholische Kirchengemeinde Schramberg ihr Gotteshaus in der Südstadt, das über Jahrzehnte hinweg in dem einst stetig wachsendem Schramberg eine eigene Kirchengemeinde bildete. Zu diesen Feierlichkeiten hat sich auch Bischof Gebhard Fürst angekündigt, dem im Festhochamt am Sonntag um 10 Uhr neben weiteren drei ehemalige Schramberger Pfarrer, nämlich Rudolf Junginger, Josef Häfele und Martin Fahrner, als Konzelebranten zur Seite stehen. Dabei hat der Bischof, wie Rüdiger Kocholl erzählt, durchaus eine besondere Beziehung zur Schramberger Heilig-Geist-Kirche: Er selbst feierte dort 1975 seine Diakonenweihe.

Im Anschluss an den Gottesdienst wird das neue Buch über die Kirche vorgestellt, zudem gibt es kurze Grußworte von Oberbürgermeister und evangelischer Kirchengemeinde in der Mensa des Gymnasiums. Wäre es nicht zum Ersten Weltkrieg gekommen, so hätte das Jubiläum indes einen Monat früher gefeiert werden müssen, berichtet Pfarrer Meinrad Hermann aus der Geschichte der Kirche. Die für den 8. September 1914 geplante Einweihung musste nämlich aufgrund der Mobilmachung um einen Monat auf den 5. Oktober verschoben werden.

Auftakt zum Jubiläum ist bereits am Freitag, 3. Oktober, ein Triduum mit Ludger Lohmann. an der Späth-Orgel, der die extra zu diesem Anlass auf CD erscheinende Werke, so Stücke von Johann-Sebastian Bach, Siegfried Karg-Ehlert, Günter Raphael und Maurice Duruflé zu Gehör bringen wird.

Die Abendmesse am Samstag, 4. Oktober, um 18.30 Uhr beinhaltet eine geistliche Kirchenführung mit Musik. Dabei wird an vier Stationen in der Kirche, mit einer Glockenvorstellung auf dem "Paradiesplatz" vor dem Eingang beginnend, das Gotteshaus erklärt – immer verbunden auch mit Gesang der Schola. Als fünfte Station wird Carsten Kohlmann auf die Geschichte der Südstadkirche eingehen, nicht zuletzt in Zusammenhang mit dem neu entstandenen Buch über das Gotteshaus, das an diesem Abend in Anwesenheit der Autoren und Fotografen erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt wird. Nochmals präsentiert wird das Druckwerk am Sonntag, dem 100. Weihetag, nach dem Hochamt beim Empfang, der sich dem Gottesdienst anschließt, in der Mensa des Gymnasiums.

Mit viel Musik geht am Sonntagabend das Jubiläum auch zu Ende. Nachdem am Morgen Frauen- und Gregorianikschola, Blechbläserquintett, Saxophonquartett zwei Schlagzeuger und Orgel zu hören sind, ist es ab 18 Uhr dann der Hochschulchor Trossingen mit Orchester, der eine Mozartvesper bietet.

Außerdem gelangt das Bruckner-Tedeeum zur Aufführung. "Normalerweise" gebe es ein solch musikalisches Highlight nicht "gratis im Gottesdienst", da die dies mit einigen Tausend Euro an Aufwand verbunden sei, so Rüdiger Kocholl, doch die enge Verbundenheit Hermanns mit der Hochschule habe es möglich gemacht. Er freue sich, "dass sich die Studenten auf so etwas einlassen", sagte Meinrad Hermann, der gleichzeitig darauf hofft, dass dies auch mit gutem Besuch honoriert wird.