"So schee" singen die Männer und Frauen der gleichnamigen Sangesvereinigung bei der ersten "Wälderweihnacht uff em Reschbe". Und sie haben auch die eine oder andere weihnachtliche Geschichte oder gar ein Gedicht dabei. Fotos: Kommert Foto: Schwarzwälder-Bote

Überraschungen, Zithermusik und einfache Speisen erfreuen die 70 Teilnehmer an der Premiere "uff em Reschbe"

Von Hans-Jürgen Kommert

Schonach. Zur ersten besinnlichen "Wälderweihnacht uff em Reschbe" mit Zithermusik hatte der Kulturstammtisch Schonach mit der Gemeinde zusammen am Vorabend zum ersten Advent eingeladen – und rund 70 Männer und Frauen waren der Einladung gefolgt.

Eigentlich war eine rund dreistündige Wanderung mit Überraschungsmomenten unterwegs angedacht, doch "angesichts der Temperaturen sind wir wesentlich schneller gewesen", erzählte Silvia Hettich "Uff em Reschbe" lächelnd. Denn während dann drinnen im Gasthaus zum Karlstein von Bürgermeister Jörg Frey dessen innigster Wunsch "Leise rieselt der Schnee" als Lied mit Begleitung durch gleich vier Zithern und einer Gitarre intoniert wurde, hatte der Schneefall draußen tatsächlich eingesetzt – zum Bedauern der Schonacher mit nicht gerade durchschlagendem Erfolg.

Doch schon während der Tour "uff de Reschbe" zum Gasthaus Karlstein war es kühl und windig, so dass manche der Wanderer den Glühwein geradezu herbeigesehnt hatten, den es vorsorglich unterwegs gab.

In der alten, urigen Wirtsstube wartete bereits eine Abordnung des Hotels "Schöne Aussicht" mit kleinen, einfachen kulinarischen Köstlichkeiten wie Kartoffelsuppe mit Wienerle und Schäufele mit Kartoffelsalat auf die Wanderer. Hier bauten zudem sogleich heimische Zitherspielerinnen ihre Instrumente auf und unterhielten die Gäste.

Alte, urige Wirtsstube erwacht aus Schlaf

Auch die muntere Sangesgruppe "So schee" hatte etliche Lieder, Gedichte und Geschichten mitgebracht, viele davon bisher nie gehörte Weihnachtslieder wohl aus dem Bayerischen. Schon bei der Laternen-Wanderung waren 24 Stationen aufgebaut, wo es kleine Geschichtchen, Gedichte und Lieder zu erleben gab – oder man auch mal den Nikolaus treffen konnte. Es wurde gemeinsam "Wälderweihnacht gefeiert, so wie es früher auf den Höfen üblich war – urig, bodenständig, auf’s Wesentliche reduziert".

"Für mich war es einfach ganz toll – du gehst mit einer Idee zum Bürgermeister und der ist gleich Feuer und Flamme und spielt sogar den Wanderführer. Und Leute von der Gemeinde wie Hausmeister Christoph Faller lassen sich ebenso infizieren und helfen beinahe ungefragt", verriet Silvia Hettich im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten und strahlte mit der heimeligen Beleuchtung um die Wette. Sie sei tief beeindruckt, dass sich in dieser hektischen Vorweihnachtszeit so viele Menschen gefunden hätten, die ihrer Idee gefolgt und einig Stunden zusammengesessen seien.

Ideal sei auch das urige alte Gasthaus gewesen, das von Pächter Axel Duffner und seiner Mannschaft von der "Schönen Aussicht" für solche Events wieder aus dem langen Schlaf geweckt worden war.