Einmal mehr zelebriert der Schönwälder Ruhestandspfarrer Werner Arnold eine Feldmesse an der abgelegene Bruder-Klaus-Kapelle im Schneckenloch in Schonach. Fotos: Kommert Foto: Schwarzwälder-Bote

Rund 200 Besucher beim Gottesdienst an Kapelle im Schneckenloch / Werner Arnold erzählt Einsiedler-Geschichte

Von Hans-Jürgen Kommert

Schonach. Nachdem er nun weiß, wo das Schneckenloch liegt, kommt der Ruhestandspfarrer Werner Arnold gerne hierher, um an der "Bruder-Klaus-Kapelle" Gottesdienst zu feiern.

Denn verborgen mitten im Wald im Gebiet Rensberg liegt die wunderschöne Kapelle, die Susanne und Wolfgang Wehrle vor einigen Jahren im Stile schweizerischer Kapellen dort gebaut haben. Sie haben sie Niklaus von Flüe gewidmet, bekannt als Bruder Klaus. Dieser gilt als Schutzpatron der Schweiz.

Doch zunächst ging der Pfarrer auf den Mann ein, der am 8. August seinen Gedenktag hat, Dominikus, der in Bologna noch recht jung verstarb. Dann aber war der Namensgeber der Kapelle dran, eben Bruder Klaus. Dieser war für die Verhältnisse im 15. Jahrhundert ein wohlhabender Bauer, der mit zehn Kindern gesegnet war. Als er 50 Jahre alt war, sein ältester Sohn war schon 20 Jahre alt, das jüngste Kind aber noch nicht einmal ein Jahr, ging er mit Einverständnis seiner Familie auf Wanderschaft. Später ließ er sich, nicht weit von seiner Heimat entfernt, in der Ranftschlucht als Einsiedler nieder. Doch wer an Niklaus denkt, sollte seine Frau Dorothea nicht vergessen, denn nur mit ihrem Einverständnis konnte er so handeln.

Arnold spricht von "außergewöhnlicher Persönlichkeit"

"Er war eine außergewöhnliche Persönlichkeit und hat persönlich einen ungewöhnlichen Lebensweg mit segensreichem Wirken gehabt", betonte Arnold. Und er habe lange Jahre nur von der Eucharistie gelebt. "Wir sehen hier, welch ein Segen auf der Kommunion liegen kann", verriet er. Es war in vielerlei Hinsicht kein gewöhnlicher Gottesdienst, denn Arnold zeigte einmal mehr, dass er bei aller Liebe zu Jesus auch Humor besitzt. Während der Messe war Susanne Wehrle sowohl für die Lesung als auch die Fürbitten zuständig.

Im Anschluss an die Messe hatte die Eigentümerfamilie für die rund 200 Besucher aus Nah und Fern noch einen kleinen Imbiss vorbereitet. Immerhin kamen die Besucher aus der ganzen Raumschaft, dazu waren zahlreiche aus der Furtwanger Umgebung da.