Eine fröhliche Schar an Wanderern, die sich trotz sehr unterschiedlicher Herkunft bestens verstehen: Die letzte der Gourmetwanderungen auf dem Weg zur Einkehr im Loipenhaus. Foto: Schwarzwälder-Bote

Genusswanderung führt zu mystischen Orte im Hochmoorgebiet Blindensee

Von Hans-Jürgen Kommert

Schonach. Mystische Orte und allerlei essbare Wildkräuter – das waren die Zutaten, mit denen die letzte Genusswanderung im Ferienland gewürzt war. Bei Kaiserwetter und herbstlichen Temperaturen ließ es sich trefflich wandern.

Für die Tour hatten sich 25 Wanderer angemeldet, eine kleine Gruppe reiste extra aus Stuttgart an. Gäste aus Hamburg und Paris, ein Ehepaar aus Murg – und sogar einige Einheimische ließen sich von Ingrid Schyle führen und von Kräuterfachfrau Monika Schwarz verführen. Etwa zehn Kilometer sollten es werden – gut für die Verbrennung von überflüssigen Kalorien – und die gab es auf der Tour reichlich. Über den Wolfshof und durch das Hochmoorgebiet Blindensee führte die Wanderung, gespickt mit Sagen und Erzählungen aus der Umgebung.

Außerdem galt es, die einzigartige Fauna und Flora zu entdecken und zu verkosten. Kräuterfachfrau Monika Schwarz hatte zu Beginn für den Frühstückssekt leckere Sirups bereit gestellt – aus wilder Minze, Holunder – und ganz ausgefallen, Springkraut.

Bereits am Eingang zum Blindensee gab es den nächsten Gaumenkitzler aus Ringelblumen-Butter und einem Aufstrich aus Tomaten und Kräutern zum selbst gebackenen Kartoffelbrot. Während dann Ingrid Schyle mit den Wanderern in Richtung See aufbrach und allerlei wilde Sagen und Mären zum Besten gab, eilte die Kräuterfachfrau bereits zu Loipenhaus, um dort ein kulinarisch ausgefallenes Buffet zum Thema Wildkräuter, Wildbeeren und Leckereien aus der Region zu richten.

Ein großes Hallo gab es, als die Wandergruppe mit gehöriger Verspätung im Wittenbach eintrudelte. Begrüßt mit einer Wiesenbowle kam man recht flott zur "Yin und Yang-Suppe", die aus einer feinen Kürbissuppe und einer Brennnessel-Brokkoli-Suppe bestand – voneinander abgetrennt. Lecker aussehende Brotaufstriche, fein geschnittener Schinkenspeck, Käse vom Unterhohnenhof – lauter Leckereien, die entweder selbst gemacht oder zumindest aus der Region zugekauft waren, wie die beiden Führerinnen erklärten.

Nach dem Genuss gab es mehrere Möglichkeiten: Wer wollte, konnte sich einer Führung auf die Schanze anschließen, einen Kräuterworkshop genießen – oder einfach auf eigene Faust weiterwandern.