Die Besucher aus der Schweiz zeigen sich angetan von der Begeisterung, mit der die Schüler der Dom-Clemente-Schule bei den Workshops dabei sind. Foto: Kommert Foto: Schwarzwälder-Bote

Vertreter aus Schaffhausen und Aargau holen sich Anregungen von Dom-Clemente-Schule für eigene Naturschule

Von Hans-Jürgen Kommert

Schonach. Eine Schonacher Einrichtung – richtungsweisend auch für die Schweiz? Die Dom-Clemente-Schule hatte Besuch von den Naturparks der Kantone Aargau und Schaffhausen zu einem Workshop. Schaffhausen hat kürzlich eine "Naturschule" eröffnet und sucht Impulse für diese Einrichtung, im Naturpark Aargau erwägt man ähnliche Schritte.

Was liegt da näher, als sich im benachbarten Ausland, im angrenzenden Naturpark Südschwarzwald, Anregungen zu holen. Nicht ganz ohne Stolz begrüßte Bürgermeister Jörg Frey die Eidgenossen, die von der Schwarzwaldgemeinde sichtlich angetan waren.

Er stellte seine Gemeinde in kurzen Worten vor als Hauptort der Kuckucksuhr, als kleiner, aber feiner Industriestandort mit weltweiten Kontakten, aber auch als Ort, in dem die Landwirtschaft einen hohen Stellenwert besitzt. "Der Wald prägt Schonach – und die Landwirte sorgen dafür, dass er nicht überhandnimmt", nannte er Eckpunkte.

Ingrid Schyle stellte er als "Hauptverbrecherin" in Sachen Naturparkschule vor. Es sei ihr Projekt und man spüre ihr Herzblut darin. Nicht umsonst, so betonten auch die Vertreter des Naturparks, sei die Naturparkführerin nunmehr auch Projektleiterin bei der Einführung neuer Naturparkschulen. In den nächsten Monaten würden insgesamt 18 Schulen neu als Naturparkschulen installiert – nicht gleichartig wie die Schonacher Schule, aber darauf aufbauend. Denn eine umfangreiche Dokumentation mache dies relativ leicht. Doch nicht immer und überall könne man dieselben Module geltend machen. So besitze gerade die Strohflechterei bei weitem nicht überall den Stellenwert wie in Schonach, wo diese Kunst noch im 20. Jahrhundert lange Jahre ein wichtiger Erwerbszweig war.

Nach einer ausgiebigen Vorstellungsrunde ging es für die Schweizer dann in die Praxis. Denn gerade die Flechterei war ein Modul, das derzeit in den dritten Klassen aktuell ist. Die Teilnehmer des Workshops zeigten sich erfreut und erstaunt ob der Begeisterung, mit der die Kinder bei der Sache waren, sowohl bei der "grauen Theorie" als auch bei der praktischen Anwendung. Danach ging es im Tagungsraum wieder zu trockeneren Themen über. Man sei sicherlich nicht zum letzten Male zusammengetroffen, so der Tenor der Veranstaltung, die beiden Seiten Impulse vermittelte.