SBS-Feintechnik zählt weiterhin zu den 100 innovativsten mittelständischen Unternehmen in Deutschland. Darüber freuen sich der Geschäftsführende Gesellschafter Thomas Burger und seine Frau Silke. Foto: SBS Foto: Schwarzwälder-Bote

Wirtschaft: SBS und Wiha für Innovationen geehrt / Auszeichnung durch Ranga Yogeshwar in Essen

Freude in Schonach: Die Firma SBS Feintechnik und der Handwerkzeughersteller Wiha dürfen sich zu den TOP 100 der innovativsten Unternehmen in ihrer Branche im deutschen Mittelstand zählen.

Schonach. Die Auszeichnung fand im Rahmen des Deutschen Mittelstands-Summits in Essen durch Moderator und Mentor des Innovationswettbewerbes Ranga Yogeshwar statt. Im bereits zum 23. Mal stattfindenden Wettbewerb wurden Kriterien wie das Innovationsmanagement und der Innovationserfolg der Unternehmen analytisch untersucht und bewertet.

Erneut darf sich die SBS-Feintechnik GmbH & Co. KG über die begehrte Kürung durch die Fachjury freuen. Alles bewegt sich bei ihr: Kuckucksuhren ticken dank ihrer Antriebe gleichmäßig im Takt, automatisierte Autotüren gleiten auf und zu und Küchenmaschinen arbeiten stetig und geräuscharm. "Dieses Top-Management um den geschäftsführenden Gesellschafter Thomas Burger schafft es, dass das Gute beständig dem Besseren weicht – und verbringt mehr als die Hälfte seiner Arbeitszeit mit dem Thema Innovationen", heißt es in einer Pressemitteilung.

Bereits in fünfter Generation führt Burger diese Firma und die sechste steht mit den Söhnen Fabian und Manuel schon in den Startlöchern. Seit 1856 tüfteln die Feinwerktechniker an kundenspezifischen Antriebslösungen – vom mechanischen Uhrwerk für Kuckucksuhren über Getriebe bis zu mechatronischen Systemen, etwa für die Automotive-Industrie. "Wir erfinden das Rad nicht neu, wir entwickeln es nur weiter und verknüpfen Tradition mit Erfindergeist", sagt Burger. Um das Personalmanagement des Gesellschafters kümmert sich seine Frau Silke Burger. Flache Hierarchien ermöglichen den Beschäftigten im Rahmen ihrer Aufgaben große Entscheidungsfreiheiten. Das macht sie zu kreativen "Mitdenkern und Mitdenkerinnen", wie die Burgers ihre 395 Mitarbeiter in Schonach und Triberg gerne nennen.

Für unkonventionelle Ideen gibt es Budget

Auch risikobehaftete Projekte im Stadium der Vorentwicklung fördert man und denkt dabei zunächst nicht an einen möglichen Ertrag: "Zu allererst steht die Idee und ihre Besonderheit uneingeschränkt im Vordergrund. Im nächsten Schritt beleuchten wir dann, wie markt- und ertragsfähig die Innovation ist", erklärt Burger. Für unkonventionelle Ideen gibt es ein internes Venture-Capital, also ein fest eingeplantes und kurzfristig verfügbares Budget.

Diese Bedingungen wirken sich günstig auf die Mitarbeiter aus: Das F&E-Team verwendet etwa ein Viertel seiner Arbeitszeit für die Entwicklung von Ideen außerhalb seiner eigentlichen Arbeit. Am Ende profitieren davon alle. Denn ein Bonussystem belohnt besonders findige Kollegen mit einer Sonderzahlung. Und die SBS-Feintechnik erwirtschaftete 2014 einen sehr hohen Anteil ihres Ertrags mit Marktneuheiten, innovativen Verbesserungen und Sortimentsnovitäten. Außerdem erzielte sie in den vergangenen drei Jahren ein größeres Umsatzwachstum, als der Branchendurchschnitt. Ihr Fazit: In den kommenden drei Jahren sollen 50 weitere "Mitdenker" für noch mehr Antrieb sorgen.

Die Firma Wiha überzeugte durch seine gelebte Innovationskultur die Jury und freut sich über die Bestätigung seiner tiefverwurzelten Einstellung zu Veränderung, Optimierung und Fortschritt. Für Wiha ist die Auszeichnung mit dem TOP-100-Siegel mehr als eine reine Anerkennung seiner Innovationskraft. "Sie ist dazu eine tolle Bestätigung für unsere gelebte Strategie", unterstreicht Wilhelm Hahn, Geschäftsführer der Wiha Werkzeuge GmbH. "Innovation und kontinuierliche Verbesserung sind tief in unserer Firmenphilosophie verankert. Die Geschäftsleitung ist dabei seit jeher selbst treibende Kraft", führt Hahn weiter aus. Die Geschäftsführer Wilhelm und Wilfried Hahn sowie Ronny Lindskog sind sich einig, dass Entwicklung, Wachstum und Erfolg nur durch die Fähigkeit des eigenen Hinterfragens, der kreativen Veränderung oder des Schaffens neuer Impulse und Innovationen entstehen kann.

Bereits seit Firmengründung 1939 schlägt das Herz von Wiha für das Entwickeln, Produzieren und Vertreiben hochwertiger Profi-Handwerkzeuglösungen für Industrie und Handwerk. Nicht nur die zahlreichen nationalen und internationalen Patente sowie Design-Award-Auszeichnungen für ihre Handwerkzeuginnovationen sind Indikatoren für die Innovationskraft des Schwarzwälder Herstellers. Auch Auszeichnungen wie der "MX Award" als bestes KMU Deutschlands 2014 oder das jüngste Gütesiegel des AGR (Aktion Gesunder Rücken), welches die gesundheitsschonende Wirkung seiner Schraubendrehergriff-Ergonomie belegt, untermauern den Innovationsgeist und das eigene Bestreben nach Optimierung und Weiterentwicklung.

International tätig, zeigt sich Wiha seiner größten Zielsetzung treu: Dem Anwender Lösungen anzubieten, die ihren Arbeitsalltag vereinfachen, ihre Arbeit effizienter und vor allem gesundheitsschonender machen.

Um hier am Puls der Bedürfnisse, Anforderungen und Wünsche der Anwender zu bleiben, ist Wiha regelmäßig direkt auf Baustellen, in Werkstätten oder Industrieproduktionen präsent und in wechselseitigem Austausch. "Direkt an der Quelle" werden Fragen gestellt, Abläufe hinterfragt und Gefahren oder Potenziale erkannt.

Im Auswahlprozess zu den TOP 100 wurden die teilnehmenden Unternehmen wieder von Nikolaus Franke und seinem Team vom Lehrstuhl für Entrepreneurship und Innovation der Wirtschaftsuniversität Wien bewertet. Über 100 Parameter in den fünf Bewertungskategorien "Innovationsförderndes Top-Management", "Innovationsklima", "Innovative Prozesse und Organisation" sowie "Innovationsmarketing/Außenorientierung" und "Innovationserfolg" wurden analysiert.