Haushalt: Gewerbesteuer sprudelt

Hoch zufriedene Gesichter gab es in der jüngsten Gemeinderatssitzung. Grund dafür war der Rechenschaftsbericht für das Jahr 2014.

Von Claudius Eberl

Schonach. Der Bericht fiel nicht nur gut, sondern sogar hervorragend aus: Statt des geplanten Gewinns von 284 000 Euro Gewinn flossen gut 955 000 Euro in die Gemeindekasse. Ursache dafür waren vor allem die Mehreinnahmen bei der Gewerbesteuer, die gut 523 000 Euro über dem Planansatz lag. Höhere Schlüsselzuweisungen und Gebühreneinnahmen sowie geringere Unterhaltskosten und Energiekosten taten ihr Übriges zu dem hervorragenden Ergebnis.

Aufgrund der hohen Mehreinnahmen konnte auf eine Darlehensaufnahme in Höhe von 250 000 Euro verzichtet werden, mit der planmäßigen Tilgung sank auch die Verschuldung auf nunmehr 1,46 Millionen Euro – der niedrigsten Stand seit 1974.

Den Rechenschaftsbericht, der noch von Alt-Kämmerer Kurt Lietzmann erstellt wurde, stellte sein Nachfolger Steffen Dold vor. Der Gesamthaushalt belief sich auf 9,95 Millionen Euro, die Rücklagen Ende 2014 beliefen sich auf 1,17 Millionen Euro.

Ebenfalls einen Gewinn konnte der Eigenbetrieb des Wasserwerks verbuchen, knapp 9000 Euro standen hier zu Buche. Allerdings wird dies wohl der vorerst letzte Überschuss sein, denn aufgrund der zahlreichen Rohrbrüche in diesem Jahr wird man im kommenden Jahr die Wassergebühren anheben müssen.

Erwartungsgemäß machte der Kurbetrieb einen Verlust, und zwar in Höhe von knapp 700 000 Euro. Auch der 2014 neu gegründete Eigenbetrieb Breitbandversorgung machte einen Verlust: 12 124,54 Euro.

Bürgermeister Jörg Frey freute sich verständlicherweise über den hervorragenden Abschluss. Trotz einiger Investitionen musste man dank der Mehreinnahmen keine Darlehen aufnehmen.

"Solche Jahre wünschen wir Ihnen immer", rief Helmut Kienzler (FW) dem neuen Kämmerer zu. Er danke den Betrieben, die ja aufgrund ihrer Gewerbesteuern hauptsächlich für den tollen Abschluss verantwortlich seien. "Der Dank gilt aber nicht nur den Betrieben, sondern auch deren Mitarbeitern." Kienzler warnte aber auch vor Euphorie: "Wir wissen, dass sich die wirtschaftliche Lage ganz schnell ändern kann." Er wie auch Herbert Rombach (CDU) zeigten aber auch noch anderen Grund zur Freude: Im vergangenen Jahr musste man "nur" einen Einwohnerrückgang von 14 hinnehmen. Rombach sprach hier wenn nicht von einer Umkehr dann doch zumindest von einer starken Verlangsamung. "Man muss sehen, dass auch die Geburtenzahlen wieder ansteigen", ergänzte er. Waren es nämlich 2013 noch 28, stieg die Zahl 2014 auf 36 an. Auch Frey freute dies: "Wenn wir eine Einwohnerzahl um die 4000 bewahren können, ist das eine gute Grundlage." Der Gemeinderat nahm den Rechenschaftsbericht einstimmig an.