Volker Lehmann sieht noch ebene Flächen im angedeuteten Bereich des Schonacher Freibads, wo derzeit eine Feuchtwiese ist und weist darauf im Beisein von Bürgermeister Jörg Frey (vorne rechts) und den über 30 interessierten Bürgern (oben links) hin, die auch Vorschläge zur Verschönerung des Freibads einbringen. Fotos: Kommert/Montage: Hackenjos Foto: Schwarzwälder-Bote

Doch nicht jeder Verbesserungswunsch ist finanzierbar / Von flexiblen Öffnungszeiten bis zu Patenschaften

Von Hans-Jürgen Kommert

Schonach. Was kann zur weiteren Optimierung des Freibads in Schonach getan werden? Dieser Frage stellten sich mehr als 30 Bürger, Bürgermeister Jörg Frey und Ortsbaumeister Ansgar Paul sowie die Ratsmitglieder Silke Burger, Christian Herr (beide CDU), Volker Lehmann, Günter Herr (beide FWV) und Dominik Wehrle (SPD).

"Was wäre wünschenswert, was machbar und was ist letztlich finanzierbar?", stellte Bürgermeister Frey als Frage in den Raum. Nachdem nun demnächst das alte Funktionsgebäude abgerissen und an seiner Stelle ein Neues errichtet werden soll ("Wir warten täglich auf die beauftragte Firma"), müsse man wissen, was seitens der Badegäste erwartet wird. Die Firma Läufer soll möglichst noch vor Wintereinbruch das neue Gebäude aufstellen, damit im Winter innen gearbeitet werden kann, so der Zeitplan. Im Frühjahr soll dann der barrierefreie Zugang, "wie auch immer", gestaltet werden. Rund 220 000 Euro soll das alles kosten.

Sonnenschirme nichtallzu oft gebraucht

"Die gewünschten Sonnenschirme haben wir geliefert, auch wenn man sie in diesem Sommer nicht allzu oft gebraucht hat", schmunzelte Frey. Auch eine Slackline sei installiert. Und das Eintrittsgeld sei weggefallen. "Das kostet uns jährlich 5000 Euro – und ich habe selten wegen einer so preiswerten Maßnahme so viel positive Rückmeldung bekommen", wusste Frey.

Mit Michael Feser sei eine zweite Kraft ins Bad gekommen, die Schwimmmeister Günter Herr entlastet. Und dann war ja noch die "rote Fahne", die Zeit ohne Schwimmmeister. "Funktioniert das?", wollte der Bürgermeister wissen. Die Kurgäste hielten sich in der Regel dran – "und uns interessiert das sowieso nicht", erhielt er als Antwort.

Nicht angesprochen wurde das Thema Holzsteg, ebenso wenig die Insel im Wasser, die Frey eigentlich erwartet hatte. Dagegen wollte Bürger Hermann Börsig die Öffnungszeiten flexibler gestalten. "Wir hatten einen sehr schönen Frühling und Frühsommer, danach war nicht mehr viel. Da hätte man doch flexibler reagieren können. Außerdem sei es wichtig, zumindest zwei der ehemals vier Tischtennisplatten wieder aufzubauen.

Klareres Wasser war ebenso gefragt. "Das würde wahrscheinlich auch zwei Grad mehr an Temperatur bringen", war sich der Bürger sicher. Ein Rechen und ein Sandfang seien vorhanden, meinte dazu der Schwimmmeister. Das alles bringe aber nicht viel.

"Wir müssen eine Lösung finden, mit der die Fließgeschwindigkeit des Baches reduziert wird", kannte er Lösungsansätze. Ingrid Schyle nannte als Ansatz eine Wasseraufbereitung mit Pflanzenbeet – was aber laut Herr nicht sinnvoll sei.

Sonnensegel besser als Schirme

Um die Kinder machten sich Eva und Christel Spinner Sorgen: Im Bereich Matschbecken und Spielturm seien Sonnenschirme wenig sinnvoll – ein großes Sonnensegel wäre da etwas. Außerdem sei im Kleinkindbecken der Boden stets sehr rutschig. "Da könnte man doch eine Leitung legen, damit man mit dem Dampfstrahler den Boden reinigen kann", so Christel Spinner.

Der Dampfstrahler sei doch vorhanden, "warum geschieht das bisher nicht?", lautete die Frage des Bürgermeisters an Herr. Eben wegen der fehlenden Strom- und Wasseranschlüsse in diesem Bereich, entgegnete er. Eva und Christel Spinner wünschen sich auch einen neuen Balken – der alte sorge für Spreißel in den Popos der Kinder.

Auch der von Dominik Wehrle angestrebte Bolzplatz könne nicht im Kleinkindbereich entstehen, waren sich die Mütter sicher. Jonas Hoch sah eine Hecke als Lösung, die den Bolzplatz begrenze, eventuell auch ein Netz.

Eine Lösung für die Rutschgefahr sah Rudolf Dold darin, die Begrenzungsmauer rückzubauen und eine Art "Strandbad"“ zu ermöglichen. "Mit Kies würde das auch die Wasserqualität spürbar beeinflussen", war sich Bernhard Betting sicher, der extra aus St. Georgen gekommen war, weil er sehr gerne nach Schonach zum Schwimmen komme.

"Strand" könnte verdreckt werden

Volker Lehmann sah dies anders: Wo keine Wellen seien, sei der "Strand" schnell verdreckt. Auch der Schwimmmeister sah einen zu hohen Aufwand. "Dafür wäre beim Abbau der Mauer ein barrierefreier Zugang zum Wasser möglich", hatte Frey eine Antwort parat. Und Herr ergänzte, dass man dann auch im Winter das Becken gefüllt halten könnte, was seiner Meinung nach Frostschäden minimieren würde.

Lehmann schlug vor, eine bessere Abgrenzung zwischen den Bereichen zu machen und das Matschbecken vor den Bereich des angedachten Strandes zu legen – da sei es aber immer nass.

Wehrle erklärte, dass er ja keinen wirklichen Bolzplatz wolle, sondern einen Bereich, bei dem aktive Bewegung möglich sei. Er regte auch für die einzelnen Bereiche Patenschaften an, die sich um die Pflege bemühen sollten.

Ein ganz offizielles Schwimmbadfest schlug Isolde Zinapold vor. "Das dürfen die Schwimmbadfreunde gerne machen, nehmt auch die Jugend mit ins Boot", nahm Frey diesen Vorschlag auf.

Mehr Sitzmöglichkeiten in Form kleiner Bänke, die dazu bunt gestaltet werden sollten, eine Kletterwand (die aber am frei schwimmenden Balken und der fehlenden Wassertiefe scheitert) waren weitere Gestaltungsideen, in die Frey aber möglichst alle Badbesucher einbeziehen möchte.

Betting hatte auch andere Probleme erkannt: Zum einen die Ausschilderung – zum anderen glaube doch kein Fremder, dass da noch etwas komme, bei dieser Zufahrt. "Ich gebe zu, dass dieser Weg etwas abenteuerlich ist und auch sehr eng", sagte Frey. Als Fazit nahm er eines mit: Alle wollen das bestehende Familien-Freizeitbad erhalten.