Die Gäste des Neujahrsempfangs im Sitzungssaal des Schonacher Rathauses verfolgen die Rede von Bürgermeisterstellvertreterin Silke Burger. Foto: Eberl Foto: Schwarzwälder-Bote

Neujahrsempfang: Platz der Begegnungen in der Mitte Schonachs / Weitere Bauarbeiten stehen an

Zum Neujahrsempfang lud traditionell Bürgermeisterstellvertreterin Silke Burger am Neujahrsabend ein. Im Sitzungssaal des Rathauses begrüßte sie die Gäste.

Schonach. Neben Bürgermeister Jörg Frey, Diakon Klaus-Dieter Sembach, Pfarrer Markus Ockert, Vertretern des Gemeinderates und der Verwaltung waren auch zahlreiche Vereinsvertreter und Landtagsabgeordneter Karl Rombach gekommen.

Silke Burger warf in ihrer Ansprache einen kurzen Blick zurück. Weltweit nahmen Terror, Gewalt und Krieg die Schlagzeilen in Beschlag, eine Katastrophe jagte die andere. Die Wahlen in den USA und die Risse, die die EU bekam, beschäftigten die Menschen.

Verbindungen mit Menschen, so Burger, würden dem Leben einen Wert geben. Deshalb freute sie sich umso mehr, dass so viele Gäste gekommen waren. "Lassen Sie uns trotz allem zuversichtlich in das neue Jahr gehen" rief sie auf und forderte, die Attraktivität Schonachs zu erhalten und zu steigern. "Sie alle hier leisten dazu Ihren Beitrag." Das Jahr 2016 sei in Schonach von großer Bautätigkeit geprägt gewesen, das forderte viel Toleranz von den Betroffenen ein. Das Baugebiet Mühleberg, Straßensanierungen und vor allem der Ausbau des Breitbandes nannte sie hier. Alles in allem sei Schonach eine sehr attraktive Gemeinde: ein tolles Freibad mit kostenlosem Eintritt, viele Rad- und Wanderwege, Schule, Kindergarten und vieles mehr – "manchmal vergessen wir, diese Attraktivität heraus zu stellen".

2017 soll es weiter gehen. Vor allem der Umbau des Kurparks wird die Gemeinde prägen. Ein Erlebnis-Spielplatz am Wasser, Bistro, neue Wege – "ich glaube, das wird eine ganz tolle Sache, ein Platz der Begegnungen in Schonachs Mitte". Die Sicherung der Wasserversorgung und das Gewerbegebiet Langenwald seien weitere Themen, die man 2017 angehen wird. Burger mahnte aber auch, an bezahlbaren und attraktiven Wohnraum zu denken. Und auch die Ärzteversorgung sei nach wie vor ein Problem, für das man immer noch keine Lösung gefunden habe.

"Packen wir es an", forderte sie und dankte gleichzeitig für den Einsatz im vergangenen Jahr. "Ihre Beiträge sind vielfältig und Sie zählen nicht die Stunden, sondern packen einfach an", lobte sie. Die Arbeit, sei es in Gemeinderat, in Vereinen und Vereinigungen oder als Bürgerinitiative, geschehe vor allem im Hintergrund, merkte sie an und zollte den Ehrenamtlichen ihre besondere Wertschätzung.

Postfaktisch sei das Wort des Jahres 2016, wusste der evangelische Pfarrer Markus Ockert. Demnach zählen keine Fakten sondern nur die gefühlte Wahrheit. Aber das könne so nicht sein, denn schon in der Bibel sei zu lesen, dass die Menschen nicht ohne Wahrheit miteinander leben können. Auf kommunaler Ebene, so Ockert, sei es noch anders – hier stünde jeder für das was er sagt und halte es auch.

Bürgermeister Jörg Frey forderte dazu auf, trotz aller äußeren Einflüsse positiv in das neue Jahr zu gehen. Auch ihn stimme Krieg und Terror in der Welt sehr nachdenklich, selten sei die Welt so unsicher wie aktuell. "Was können wir hier im Kleinen tun?", fragte er. Seiner Ansicht nach müsse man den Kindern wieder Werte wie Wertschätzung und Achtung vorleben. Das sei ein kleiner Beitrag, aber wenn diesen viele Menschen leisten, könne das vielleicht doch wieder einen Wandel in der Gesellschaft hervorrufen.

2017, so Frey, werde in der Gemeinde wieder einiges bewegt werden. Zentrales Thema werde der Kurpark werden, und auch er hoffe, dass man die Mitte Schonachs zu einem zentralen Punkt der Begegnungen für Jung und Alt, Einheimische und Gäste machen kann. "Ich freue mich darauf, auf die Herausforderungen gemeinsam mit Ihnen anzugehen", sagte er.

Einen großen Dank zollte er den Ehrenamtlichen der Vereine und stellte fest, dass die Gemeinde ohne Vereine nur die Hälfte wert wäre. Insgesamt zeigte er sich dankbar und froh, solch engagierte und motivierte Mitbürger zu haben. "Lassen Sie uns unsere Gemeinde lebenswert erhalten", forderte er auf. Dazu gehöre auch das Einkaufen und Ausgehen im Dorf oder die Beauftragung von einheimischen Handwerkern. Aber auch das Helfen untereinander, etwa dem Nachbarn oder Schwächeren. "Das zeigt ein Stück Menschlichkeit – und das kriegen unsere Kinder mit", schloss Frey und forderte die Gäste auf, gemeinsam mit ihm zuversichtlich in das neue Jahr zu gehen.

Silke Burger und Bürgermeister Frey hatten für jeden der Besucher ein Geschenk dabei – eine Flasche Wein und eine Packung Spaghetti. Anschließend blieb noch viel Zeit für Gespräche bei einem Glas Wein und Häppchen. Für das hatten übrigens wieder die Gemeindemitarbeiter Marlene Hummel und Christoph Faller gesorgt.