Jubiläum: Familie Kienzler feiert mit Hoffest das jahrhundertelange Bestehen / Hofführungen und Ausstellung

Direkt am Ortsrand gelegen, in der Salzgasse, liegt das Gehöft des Höflebur – und das schon seit 250 Jahren. Die Eigentümerfamilie Kienzler veranstaltet zu diesem großen Hofjubiläum am kommenden Sonntag, 24. Juli, ein Fest, zu dem jedermann eingeladen ist.

Schonach. "250 Jahre ist ein Wort, das erlebt nicht jeder Hof", schildert Michaela Kienzler die Beweggründe, dieses Jubiläum groß zu feiern. Dafür haben sie sich einiges einfallen lassen. Neben Bewirtung mit Kaffee, Kuchen und Speisen wie Speck-, Schmalz-, und Bibiliskäsbrot bieten sie auch Hofführungen an: "Unser Hof verfügt noch über einen Brunnengang, also einen Tunnel, der einst das Wasser vom Berg ins Haus führte", erzählt Michael Kienzler, der den landwirtschaftlichen Betrieb in der fünften Generation führt.

Vorführungen

Einen besonderen Rückblick in die Vergangenheit und das Leben auf dem Hof gibt eine Ausstellung, die er mit seiner Frau Michaela und den beiden Töchtern Nicole und Claudia wochenlang in der Tenne vorbereitet hat. "Durch das Alter des Hofes ist noch vieles erhalten geblieben", freuen sich die Kienzlers. Neben ihren Ausstellungsstücken bekommen die Gäste das alte Handwerk des Korb- und Schindelmachens sowie des Strohflechtens live gezeigt. Ebenso werden viele alte Bilder ausgestellt. Los geht das Hoffest um 14 Uhr, mit einem Platzkonzert der Kurkapelle Schonach.

Anfang dieses Jahres begann Familie Kienzler mit den Recherchen zu ihrem Hof. Den Stammbaum konnten sie bis 1844 zurückverfolgen, Hofübergabeverträge sind ab 1895 noch alle vorhanden. Der jetzige Hof wurde im Jahr 1766 erbaut. Doch das Hofgut selbst entstand vermutlich noch viel früher. "Wann es zur Gründung kam, kann nicht mehr genau festgestellt werden", weiß Michael Kienzler. "Wahrscheinlich ist durch Abteilung vom benachbarten Wehrlebaschenhof zwischen 1525 und 1608 unser Hofgut entstanden", vermutet er anhand der Angaben in Schonachs Steuerlisten.

Der Hof wurde bis in die 1970er Jahre im Vollerwerb betrieben. Die Herstellung von Schindeln und Holzkübeln sorgte dabei stets für zusätzliches Einkommen. 1990 übernahm der heutige Besitzer Michael Kienzler den elterlichen Hof. Verschiedene Umbauten und Erweiterungen ließen das heutige Anwesen zu dem werden, was er ist: Ein Ferienhof mit Mutterkuhbetrieb, der seit kurzem auch das Prädikat Biohof trägt.