Noch vor der Abstimmung werden durch Schönwalds Bürgermeister Christian Wörpel die Häuser im "Bachwinkel", also am Ortseingang aus Richtung Furtwangen und St. Georgen, als arrondierende Maßnahme in das Sanierungskonzept eingebracht. Foto: Kommert Foto: Schwarzwälder-Bote

Ortsmitte: Gemeinderat gibt Startschuss für das Sanierungsgebiet / Es geht um Kosten von insgesamt gut 3,7 Millionen Euro

Schönwald (hjk). Bei der Sitzung am Dienstag hat der Gemeinderat den Startknopf für das Sanierungsgebiet "Ortsmitte" gedrückt. Mit hohem bürgerschaftlichem Engagement verbunden ist dieses Projekt, das Mitte 2013 unter der Regie der Wüstenrot Städtebau GmbH begonnen wurde mit vorbereitenden Untersuchungen und den Bürgerwerkstätten.

Die daraus resultierenden Erkenntnisse flossen nun ein in den Startschuss des Sanierungsgebiets. Es ist nicht "am Stück", sondern setzt sich aus drei Teilen zusammen. Neben der eigentlichen Ortsmitte um Rathaus und "Landpost" bis zum Hirschareal ist ein Stück der Ludwig-Uhland-Straße mit den "Nurdach-Häusern" sowie das Gebiet um die Schwarzwaldstraße. "Wir haben bewusst diese Stücke mit den großen Klötzen (das sind die Ferienapartmenthäuser) herausgesucht", erläuterte Bürgermeister Christian Wörpel.

Projektleiterin Hanna Denecke beschrieb dem Gemeinderat die Vorgehensweise, unterstützt vom Bereichsleiter Wolfgang Fürst. Auch weiterhin im Boot sein wird Peter Hilbig, der in Schönwald mittlerweile wohl bekannt ist. Denecke ging auch auf die recht erfolgreiche Fragebogenaktion des Jahres 2013 ein, an der sich viele Bürger und auch Zweitwohnungsbesitzer beteiligt hatten und dabei auch hohes Interesse an Sanierungsmaßnahmen geäußert hatten.

Erstaunlich war, dass viele der Ferienwohnungskomplexe als "für Nutzungszwecke ungeeignet" eingestuft werden. Zunächst gelte es, solche Objekte zu erwerben und entweder zu sanieren oder gegebenenfalls auch abzubrechen. Dazu müssten Fachgutachten erstellt werden, um spekulative Veräußerungen zu unterbinden. Die Aufwertung und Neugestaltung der brachliegenden Freiflächen, die Gestaltung von Erschließungsanlagen, die Umgestaltung der großen Ferienwohnungskomplexe sowie die Zuführung ungenutzter oder leer stehender Komplexe zu neuen Nutzungen sowie ein Ausgleich für das Parkraum-Defizit stehen dabei im Mittelpunkt.

Für die vorbereitenden Untersuchungen werden rund 10 000 Euro berechnet, die weitere Vorbereitung der Sanierungsmaßnahmen werden rund 190 000 Euro kosten. Für notwendig werdende Grunderwerbe der Gemeinde rechnet die Wüstenrot Städtebau mit rund einer Million, gar 1,93 Millionen Euro sollen in in die notwendigen Ordnungsmaßnahmen wie die Entwicklung des Dorfplatzes, die Beseitigung von Anlagen und weiterer Maßnahmen, sowie rund 400 000 Euro in Baumaßnahmen fließen. Die Kosten für die Betreuung betragen 195 000 Euro. Zusammen sind das 3,725 Millionen Euro.

Die Refinanzierung soll durch die Reprivatisierung sowie Grundstückserlöse erfolgen, was rund 1,1 Millionen Euro einbringen soll. Der bisher zuerkannte Förderrahmen liege bei 1,667 Millionen Euro. Bewilligt sei die Förderung bis zum 31. Dezember 2024, die Wüstenrot empfiehlt, das Ende der Durchführungsfrist auf den 31. Dezember 2026 zu legen. Der Gemeinderat beschloss ohne Gegenstimme die vorgeschlagene Sanierung anzugehen.

Der Bürgermeister empfahl, das Gebiet noch an diesem Abend um einige Gebäude im "Bachwinkel" zu arrondieren, was ebenfalls einstimmig angenommen wurde.