Ehemalige Weltklasse-Biathletin ist das Zugpferd beim Festival "Schulen im Schnee" / Mit Landesfinale "Jugend trainiert für Olympia" Alpin

Von Joachim Hahne

Schönwald. Es war wieder ein richtiges Spektakel. Das fünfte Festival "Schulen im Schnee", ausgerichtet vom Skiverband Schwarzwald, lockte über 2500 Schüler aus 17 Schulen von Baden-Württemberg auf den "Höchsten".

Rollentausch war angesagt – statt Mathe oder Englisch büffeln durften sich die Mädchen und Jungen auf dem Feldberg wahlweise mit dem Snowboard, Alpinski, Schneeschuhen oder den Langlaufski beschäftigen.

Hektische Betriebsamkeit herrschte schon in der Morgendämmerung auf dem großen Parkplatz am Seebuck. Die mehr als 130 ehrenamtlichen Helfer aus den Mitgliedsvereinen des Verbandsgebietes waren mit den Vorbereitungsarbeiten für die große Schulsportveranstaltung beschäftigt, OK-Chef und Vizepräsident Helmut Bähr ein an allen Ecken gefragter Mann. Denn es sollte nicht lange dauern, da brachten 60 große Reisebusse die Schüler samt Lehrkräften herbei, damit sie möglichst früh und lange in den Genuss eines langen Skitages kommen würden.

Während zahlreiche Schüler ganz einfach die Möglichkeit nutzten, sich im Schnee zu tummeln, ihren Spaß bei einer Schneeballschlacht oder beim Iglubau hatten, waren die anderen mit Feuereifer dabei, eines der vielen Angebote mit den Ausbildern und Skilehrern in Angriff zu nehmen. "Im letzten Jahr war ich beim Snowboarden dabei, diesmal habe ich mich für Skilanglauf entschieden", berichtete Noemi Liwicki vom Mädchengymnasium St. Ursula in Freiburg.

Die Begeisterung war der Schülerin förmlich aus den Augen abzulesen. Denn wer bekommt schon einen kostenlosen Skikurs, wird beim Laserschießen von einer Medaillengewinnerin bei olympischen Winterspielen oder Weltmeisterschaften eingewiesen? Nach Olympiasieger Georg Hettich aus Schonach im Vorjahr war es den Verantwortlichen gelungen, erneut eine sehr erfolgreiche Weltklasse-Athletin für das Festival zu gewinnen: Simone Hauswald. Die in Schönwald lebende Ex-Biatletin hatte selbst sichtlich Freude bei der Veranstaltung. "Das war auch für mich eine neue Erfahrung, ich bin sehr gerne gekommen. Einige Schüler zeigten sich richtig interessiert und wir haben uns gegenseitig auch noch einige Fragen gestellt und beantwortet", erklärte die Mutter von Zwillingen nach der Veranstaltung.

Im Rahmen des Breitensportfestivals wurde zudem das Landesfinale "Jugend trainiert für Olympia" Alpin ausgetragen. Nicht weniger als 46 Mannschaften aus 26 Schulen mit insgesamt 225 Schülern hatten für den Wettbewerb gemeldet – der für den SC Waldau mit dem Schulsportreferenten Matthias Schwär-Hahn ebenfalls eine Herausforderung darstellte. Denn neben einem Riesenslalom galt es zudem noch einen Vielseitigkeitswettbewerb abzuwickeln.

Überschattet wurde die fünfte Auflage des Festivals durch einen schweren Rodelunfall. Ein Junge aus Gaienhofen im Bodenseekreis stieß bei der Abfahrt mit dem Schlitten mit anderen Schülern, die auf einem Lastwagen-Reifen zu Tal sausten, zusammen. Nach der Erstversorgung durch Helfer der Bergwacht und des Deutschen Roten Kreuz wurde der im Gesicht blutende Schüler mit dem Rettungshubschrauber vorsorglich in eine Freiburger Klinik geflogen. Aufatmen und Entwarnung am späten Nachmittag: Außer einem Nasenbeinbruch und einigen Prellungen war der Junge glimpflich davongekommen.

SVS-Präsident Stefan Wirbser zeigte sich bei der Siegerehrung erfreut über eine insgesamt gelungene Veranstaltung: "Mein Dank gilt den vielen Helfern, allen voran unserem Vizepräsidenten Breitensport, Helmut Bähr, der die Veranstaltungen ins Leben gerufen hat." Auch im Jubiläumsjahr – der Skiverband feiert sein 120-jähriges Bestehen und der SC Todtnau wird 125 Jahre jung – soll es wieder ein Festival geben.