Ganz schön mit gehen die Schüler der Richard-Dorer-Schule Schönwald, wenn Jürgen Steiert (rechts) mit Kaspar und Tim zeigt, was man gegen Mobbing an der Schule und im Leben machen kann. Foto: Kommert/Montage: Hackenjos Foto: Schwarzwälder-Bote

Jugendförderwerk bietet Informationseminare mit Sigmaringer Puppentheater an

Von Hans-Jürgen Kommert

Schönwald. Mobbing – das klingt nach Arbeitsplatz. Doch auch am "Arbeitsplatz" von Schülern spielt das Thema eine große Rolle. Oft sind es größere, stärkere Schüler, die kleinere mobben, sie gar schlagen oder sie erpressen.

"Der ehemalige Schulamtsleiter Klemens Auberle, heute Vorsitzender des Jugendförderungswerkes, hat erkannt, dass dies ein großes Problem ist. Betroffene Schüler trauen sich oft nicht, sich Hilfe zu holen", klärte der Schönwälder Schulleiter Bernhard Läufer im Gespräch mit unserer Zeitung auf. Daher habe das Jugendförderungswerk gemeinsam mit dem Serviceclub "Round Table" die Kosten übernommen. Allein im Schwarzwald-Baar-Kreis trat an 33 interessierten Grundschulen das "Sigmaringer Puppentheater" auf.

Jürgen Steiert, der Leiter des Theaters, habe mit dem Stück "Tims Abenteuer" diese Probleme thematisiert. Dazu bietet Steiert eine Diskussion über das Thema und vertieft die Erkenntnisse, die das Stück bietet. Es sei aufgrund tatsächlicher Vorfälle entstanden und mit der Unterstützung von Schulleitern, Lehrern, Schulsozialarbeitern, Staatsanwälten sowie der Fachstelle Kooperation Jugendamt und Polizei in Tuttlingen (JuKoP) geschrieben worden.

Doch das war nur wenig notwendig in der Richard-Dorer-Grundschule Schönwald. Alle vier Klassen hatten sich in der Sporthalle versammelt und fieberten mit von A bis Z.

Sie versuchten, den bösen Oliver niederzuschreien und Tim davor zu bewahren, sich von ihm dazu überreden zu lassen, auch mit dem Hinweis auf Schläge, den Motorroller der Großmutter zum Spielplatz zu bringen. Der jedoch hatte zunächst gewaltig Angst und tat das ihm Befohlene.

Mithilfe von Kasperle, Bello und dem Polizisten gelang es aber, den Anstifter dingfest zu machen.

Die Schülerinnen und Schüler wussten genau, an wen sie sich in ähnlicher Situation wenden können: An ihre Lehrer, Eltern, andere Erwachsene – oder auch an die Polizei.

Steiert hatte anschließend direkt in der Nachbarschaft noch mehr zu tun: Er wurde in der Schonacher Dom-Clemente-Schule erwartet, wo er ebenfalls mit seinem interaktiven Präventions-Puppentheater zu Gast war.