Musical: Schüler der Richard-Dorer-Schule führen "Der kleine Tag" auf / Probearbeiten haben sich gelohnt

Von Hans-Jürgen Kommert

Das Musical "Der kleine Tag" sorgte kurz vor den Pfingstferien in der Uhrmacher-Ketterer-Halle für ein volles Haus und Schulleiter Bernhard Läufer der Richard-Dorer-Schule führte die Gäste durch das Programm.

Schönwald. Das Musical war ursprünglich eine Geschichte von Wolfram Eicke, gemeinsam mit Rolf Zuckowski und Hans Niehaus entstand daraus ein Musical – nicht nur für Kinder.

Schon ganz aufgeregt sortierten sich die Kinder in der Ecke auf der Empore, Chorleiterin Marion Bachmann setzt sich davor – und der Schulleiter nahm auf der anderen Seite in einem recht mittelalterlich anmutenden Kostüm in einem Sessel Platz. Er erzählte die Geschichte vom Kleinen Tag. Wenn wir auf der Erde annehmen, die Tage seien einfach da, kämen einfach so, dann liegen wir da völlig falsch. Denn hinter den Sternen, die eigentlich nur Löcher im Himmelszelt sind, leben die Tage in der Lichtwelt. Sie sind helle Lichtwesen.

Kaum ist "Der kleine Tag" auf der Erde, ist er auch schon enttäuscht

Jeden Tag kommt einer von ihnen hinunter auf die Erde. Jeder Tag darf dies nur einmal. Auf der Erde erleben sie die unterschiedlichsten Dinge: Krieg, Frieden, Erfindungen und andere mehr oder weniger wichtige Dinge. Der "kleine Tag" möchte auch endlich hinunter und er möchte ein ganz besonderer Tag werden. Denn nur die ganz besonderen Tage dürfen bei der allabendlichen Versammlung der Tage in der ersten Reihe sitzen. Der kleine Tag, der 23. April, wartet lange auf seine Reise. Als er dann endlich durch das "schwarze Loch" auf die Erde soll, hat er schon ein wenig Bammel davor. Und als er endlich da ist, hört er Dinge, die ihm gar nicht gefallen – "ein abscheulicher Tag" sei er.

Zuerst triff er auf eine Familie, die umzieht – und mitten in den Umzug platzt eine Baustelle. Menschen an der Bushaltestelle warten im Regen auf ihren Bus. In die Richard-Dorer-Schule kommt ein kleiner Hund, weil eines der Kinder ihn zum Geburtstag bekommt. Und der pinkelt vor Aufregung auch noch Lehrerin Julia Thrum ans Bein.

Es sind viele kleine Dinge, die er erlebt und "der kleine Tag" ist bei seiner Heimkehr ins Lichtreich total begeistert. Doch – die anderen, die "wichtigen" Tage verbannen ihn in die letzte Reihe der Versammlung.

Dort fristet er ein Jahr lang sein Leben – bis der nächste 23. April von der Erde zurück kommt. Er erzählt von Festen und Feiern und dass die Menschen den 23. April mit Tänzen und Gesängen feiern würden. Die anderen Tage sind voller Bewunderung für den Erzähler, bis dieser erklärt, dass nicht er der Auslöser für die Feste sei, sondern dass die Menschen feiern würden, weil im vergangenen Jahr am 23. April auf der Erde überhaupt nichts Schlimmes geschehen ist, keine Kriege, keine Katastrophen, keine Hungersnöte. Es war der Tag des Friedens und der Versöhnung. So hat sich der "kleine Tag" im Nachhinein als etwas ganz Besonderes herausgestellt.

Er wird fortan von den anderen Tagen mit großem Respekt bedacht und darf nun selbstverständlich bei den abendlichen Zusammenkünften in der ersten Reihe sitzen. Toll inszeniert und umgesetzt haben es die Schüler und ihre Lehrer mit Unterstützung von Blasius Willmann, der die Kinder ins rechte Licht rückte und für den guten Ton sorgte.

Am Ende des Stücks wurden alle Darsteller mit viel Applaus bedacht – und als am Ende die Schüler Spenden sammelten, um ein nächstes großes Schauspiel zu ermöglichen, landete so mancher Schein in ihren Kässchen.