Die Kinder der Krippengruppe des Schönwälder Kindergartens werden in absehbarer Zeit wohl in der Richard-Dorer-Schule unterkommen und sogar eine zweite Gruppe dazu erhalten. Foto: Kommert Foto: Schwarzwälder-Bote

Kindergarten: Gemeinderat Schönwald stimmt für Bauantrag / Für Krippe gibt es schon eine Warteliste

In Schönwald leben so viele Kinder, dass Kindergarten und Krippe an ihrer Kapazitätsgrenzen stoßen. Das Thema diskutierten die Räte ihrer jüngsten Sitzung. In dieser beschlossen sich auch eine bauliche Erweiterung.

Schönwald. Nun habe man die Hausaufgaben gemacht, so Sarah Brinkhus von der Gemeindeverwaltung Schönwald und Kindergartenleiterin Gabi Hirt in der jüngsten Gemeinderatssitzung.

Eine Bedarfsermittlung erbrachte, dass die derzeitigen Plätze hinten und vorne nicht reichen werden. 63 Kinder unter einem Jahr lebten derzeit in der kleinen Kurgemeinde, so manches davon wird bald die Krippe in Anspruch nehmen. Aktuell hat die Kindertagesstätte 57 Ü3-Plätze für Kinder über drei Jahre, davon sind 20 Ganztagesplätze, hinzu kamen 14 Plätze für Kinder unter drei Jahren. Davon sind vier sogenannte Platzsharing-Plätze.

Für die Krippe gibt es derzeit bereits eine Warteliste, ab September besteht eine Überbelegung, so Sarah Brinkhus, die seitens der Gemeindeverwaltung zuständig ist für die Kinderbetreuung. Ab Januar 2018 seien die Ü3-Plätze ebenfalls überbelegt, ab März werde sich das weiter verschärfen. So könne eine bestehende Kleingruppe mit zehn Kindern auf 25 Plätze erweitert werden, was aber eine Stellenerhöhung von einer auf 1,73 Stellen erfordere. Diese "Dreiviertel-Stelle" müsse ausgeschrieben werden, befristet auf die Dauer der Erweiterung der Kleingruppe. Die Kosten hierfür liegen bei rund 36 270 Euro. Gerne wolle man die Zahl der Kinder wegen mangelnden Platzes auf 20 begrenzen, sagte Gabi Hirt. Zugleich wolle man, da die Krippe ebenfalls aus allen Nähten platze, eine zweite Krippengruppe anbieten, die wie die bestehende 14 Plätze ausgestattet sein wird – vier Platzsharing-Plätze sollen dies ermöglichen.

Auslagerung in Schule

Um nun Raum für eine vergrößerte Kleingruppe zu schaffen und zugleich eine zweite Krippengruppe einrichten zu können, führe, so Bürgermeister Christian Wörpel, kein Weg daran vorbei, diese in die Richard-Dorer-Schule auszulagern. Man habe mit dem Architekturbüro Martin Rreiber bereits intensiv darüber nachgedacht und erste Pläne erstellt. Um nun möglichst keine Warteliste führen zu müssen, schlage man vor, den Vorschlag des Triberger Architekten, der sich auf eine Summe von rund 369 000 Euro belaufe, schnellstmöglich in einen Bauantrag münden zu lassen. Dieser wurde während der Sitzung vorgelegt.

Im Erdgeschoss des Schulhauses sollen im Bereich der Pausenhalle, im Musikraum sowie in den derzeitigen Schüler-WCs zugleich Toiletten und ein Abstellraum für die Krippen entstehen. Ein Ausgang direkt auf die Wiese zwischen Kindergarten und Schule soll dazu genutzt werden, eine direkte Verbindung zwischen beiden Einrichtungen zu schaffen.

Meinungen der Räte

"Das ist eine gewaltige Investition, wobei wir die zukünftige Entwicklung nicht voraussehen können", zeigte Adalbert Oehler (CDU) auf, um zu erfahren, dass Schönwald derzeit einen gewaltigen Baby-Boom erlebe.

Johannes Göppert (FWV) sah es sehr pragmatisch – man könne kein Neubaugebiet ausweisen und um junge Familien buhlen, wenn man keine Kindergartenplätze vorweisen könne. Wolfgang Storz (CDU) sah auch mögliche Synergieeffekte.

Für Hans-Peter Schwer (SPD) stellte sich die Frage nach möglichen Zuschüssen. "Wir haben mit der direkten Förderung von Kita-Plätzen sowie dem Ausgleichsstock zwei Möglichkeiten, wo wir nur noch auf Zahlen warten; da ein Baubeginn in diesem Fall aber nicht förderschädlich ist, haben wir damit kein größeres Problem", stellten sowohl der Bürgermeister als auch Kämmerer Harald Hafner fest.

Der Gemeinderat stellte sich einstimmig in allen Beschlussfassungen hinter den Bauantrag. Man sei froh, ein derartig flexibles Team zu haben, betonte Göppert.