Der Hamburger Erfolgscoach Jörg Winter zieht die Besucher seines Vortrags in den Bann. Foto: Schwarzwälder-Bote

Im Rahmen der neuen Veranstaltungsreihe "Tourismus trifft Wirtschaft" hatte das Regionalforum

Im Rahmen der neuen Veranstaltungsreihe "Tourismus trifft Wirtschaft" hatte das Regionalforum aus Ferienland Schwarzwald und der Volkshochschule St. Georgen den Erfolgscoach in den Schwarzwald geholt. Das Hotel Ochsen unterstützte den Vortrag in kulinarischer Form. Sehr viele Gastgeber nutzten diese Chance und zeigten sich im Nachhinein überaus begeistert. Ebenso erfreut ist der Geschäftsführer des Ferienlandes, Julian Schmitz, ob der Resonanz. Dies zeige ihm, dass die Gastgeber sehr interessiert an guten Geschäftsbeziehungen seien. In der neuen Vortragsreihe des Ferienlandes in Kooperation mit der VHS St. Georgen sollen künftig zweimal jährlich Veranstaltungen angeboten werden, die den Dialog zwischen Tourismus und Wirtschaft in der Region fördern. Dabei werden Gastgeber, Museen und Unternehmer der Region präsentiert, und hochkarätige Referenten halten Vorträge zu interessanten Themen. Die Idee dazu kommt von Julian Schmitz und Viktoria Wehrle von der VHS St. Georgen.

Von Hans-Jürgen Kommert

Schönwald/Schonach/Furtwangen/St.Georgen/Unterkirnach. Zu einem Impulsvortrag für Gastgeber hatten die Volkshochschule St. Georgen und das Ferienland in den "Ochsen" in Schönwald eingeladen. Jörg Winter brachte den Besuchern ein "zeitgemäßes Leitbild für stabile Kundenbeziehungen" näher.

"Impulse zum Erfolg" nennt Winter sein Programm. Unter anderem vermittelt es Einblicke in verschiedene Themen. Nicht mehr "Der Kunde ist König" mit einem devoten Diener, vielmehr eine innere Haltung als aufmerksamer Gastgeber – mit Beispielen erfolgreicher Dienstleister, ausdrücklich zum Nachempfinden und Nachmachen.

Ebenso stand auf der Tagesordnung die Stärkung der Eigenmotivation, als Treibstoff für "spielerisches Verkaufen" und eine nachhaltige Kundenbindung. Ein heikles Thema für viele Gastgeber: Reklamationen und Beschwerden. Sie stellen die Nagelprobe der Kundenorientierung dar, wie Winter feststellte. Führungsstärke für die "Teamleader" als Impulsgeber und Entscheidungshilfen für Veränderungen waren weitere Themen im Vortrag.

Schwellenängste nehmen, durch unaufdringliche Aufmerksamkeit Wirkung erzeugen beim Gast und dadurch Umsatz zu schaffen, das sind Zielsetzungen, wie man sie heute wünscht. "Geben Sie ihrem Kunden Raum und Zeit, hören Sie ihm genau zu, haken Sie nach und führen Sie ihn dahin, wohin er will, er wird es Ihnen danken", stellte Winter seine Gedanken vor. Dabei sei es notwendig, dem Kunden zu zeigen, dass man als Gastgeber an ihm und seinen Wünschen interessiert sei. "Hinterlassen Sie niemals den Eindruck, sie würden eine Checkliste abarbeiten", mahnte er an. Wenn man für den Kunden mitdenke, sei das Service, allerdings gelte es, ihm als geleichwertiger Partner auf Augenhöhe entgegen zu kommen. Einen maßgeblichen Anteil als Basis für die nächsten Kontakte stelle der letzte Eindruck dar. "Zaubern Sie ihrem Kunden ein Lächeln aufs Gesicht", riet er.

Sehr versiert und kurzweilig und sehr unterhaltsam schilderte er seine Sicht einer stabilen Kundenbeziehung. Dabei wies er stets auf (nachahmenswerte) Beispiele aus der Praxis hin. "Wenn die Beziehung zum Gast stimmt, wird der Preis Nebensache", stellte er gewisse Vorbehalte ins Abseits. "Ihr Gast ist für sich selbst der wichtigste Mensch – und so will er auch von Ihnen wahrgenommen werden", machte Winter auf Details aufmerksam.

Grundlage der Kommunikation sei das Zuhören. "Halten Sie den Blickkontakt, lassen Sie Ihren Gast ausreden und wiederholen Sie, was sie verstanden haben", betonte er. Aufmerksam sein, locker und unverkrampft und dabei raus aus den Köpfen der Gäste, stellte er den Umgang mit den Kunden dar. Denn gerade das besserwisserische "Ich weiß ja sowieso, was der will" störe eine gute Kommunikation mit dem Gast. Wenn man sich mit Pro- und Kontrafragen beschäftige, sollte das ersetzt werden durch ein "Warum eigentlich nicht", war seine Meinung. "Und wenn Sie dann eine Reklamation bekommen – knüpfen Sie daraus ein Kundengespräch, so kann sie vielleicht zur Chance werden", machte er Mut.