Nach dem gemeinsamen Frühstück hören die Mitglieder und Gäste der katholischen Frauengemeinschaft einen Vortrag von Gabriele Isenburg. Foto: Bolkart Foto: Schwarzwälder-Bote

Frauen: Gabriele Isenburg aus Enzklösterle referiert / Alkoholiker in Familiengemeinschaft aufgenommen

Schönwald (rib). "Mit dieser Beschaulichkeit hier hat die grenzenlose Gesellschaft nichts zu tun", warnte Gabriele Isenburg aus Enzklösterle bei ihrem Vortrag für die Mitglieder und Gäste der katholischen Frauengemeinschaft. Isenburg bezeichnete es als schwierig in einer grenzenlosen Gesellschaft, in der medialen Reizüberflutung und Überernährung, im Internet der unbegrenzten Möglichkeiten und den unendlichen Freizeitangeboten, den inneren Ruhepunkt zu finden. Eine immer schneller werdende Wirtschaft, eine hohe Gewaltbereitschaft und Ansprüche förderten Versagensängste und seelische Krankheiten. Täglich erlebe sie das in ihrer erweiterten Familie.

Isenburgs nehmen Alkoholiker und Gefängnisinsassen in die Familiengemeinschaft auf, um ihnen mit Struktur, Arbeit und dem Familienalltag Sicherheit für ihr künftiges Leben zu geben. Dort erlebe sie, welch zerstörerische Kraft Drogen und Gewaltbereitschaft haben. Es wäre nicht immer leicht, den Männern in eine sichere Zukunft zu helfen. Als entscheidender Punkt bei der Sinnsuche in der sich selbst überholenden Welt nannte sie die Suche nach den Wurzeln und die eigenen Ziele. Sie appellierte an die Ehrlichkeit und die Bindung an die eigenen Werte.

Gesellschaftliche und religiöse Regeln beachten, heißt aus dem Chaos zu finden. Manche Grenzerfahrungen wie der plötzliche Tod, Unfall und Krankheit hinterließen nicht nur Lücken, sondern auch Fragen. "Sie können ungeklärte Rätsel bleiben", bestätigte Isenburg. Anhand eines Bibelwortes aus dem Alten Testament weiß der Gläubige, er ist nicht alleine. Diese Gewissheit könne helfen. Auch wenn sie die Situation nicht verändere.

Ehe der Vortrag startete, frühstückten die Frauen gemeinsam und ließen sich auf dem Reinertonishof verwöhnen. Die Frauengemeinschaft hat 110 Mitglieder, und zahlreiche Gäste kamen. Über weitere Frauen würde sich die Vorstandschaft freuen. Diese unterstützt die politische Arbeit zu Gunsten der Frauen. Gemeinsam mit weiteren Verbänden arbeitete die Frauengemeinschaft an den jüngsten Rentenverbesserungen für die Frauen aktiv mit. "Je mehr Mitglieder wir haben, desto stärker ist unser Gewicht", erklärte Petra Pfaff vom Vorstandsteam. Außerdem überzeugt der Schönwälder Ableger durch ein abwechslungsreiches Jahresprogramm, fest verankert in den christlichen Werten.