Foto: Hans-Jürgen Kommert

Bei Kaiserwetter kommen Mitglieder der Schönwälder Feuerwehr mächtig ins Schwitzen. Viele Schaulustige.

Schönwald - Beinahe pünktlich um 15 Uhr hörte man »im Scheewald« die Sirene–Feueralarm. Ein Brand im Keller bedrohte das hinterste Gebäude des Kurzentrums. Obwohl Kaiserwetter herrschte, war die Feuerwehr mit großer Mannschaftsstärke sehr schnell vor Ort.

Zum Zeitpunkt des Brandes war eine Familie damit beschäftigt, hier einzuziehen. Daher waren sämtliche Türen im Treppenhaus mit Keilen geöffnet, so dass sich der Rauch im gesamten Treppenhaus ausbreiten konnte. Der Familienvater konnte sich aufs Flachdach des fünfstöckigen Gebäudes retten und gab an, dass seine drei Kinder sowie seine Ehefrau und sein Schwager der beim Umzug geholfen hatte, sich noch im Gebäude befänden.

Sehr schnell konnte die Wehr die erforderliche Wasserversorgung vom Hydranten am Haus aufbauen, dazu wurde eine weitere Versorgung vom kleinen See im Landschaftsgarten aufgebaut. Mit insgesamt fünf Schlauchtrupps kühlten die Wehrmänner die Außenhaut des Gebäudes, mit mehreren Atemschutztrupps wurden zunächst die vermissten Personen aufgespürt und dann über die mittlerweile angerückte Drehleiter aus Schonach aus dem Haus transportiert, zwei schwerer Verletzte konnten im Treppenhaus aufgefunden und direkt hinaus transportiert werden, bevor die Atemschutzträger im Haus selbst löschten.

Soweit die Probenannahme und der Einsatz der Feuerwehr. Zwei grobe Fehler hatte Kommandant Andreas Faller erkannt: Zum einen sei das Löschfahrzeug zu nahe am Eingang zum Gebäude gestanden: »Maschinist Hans-Peter Weis stand die ganze Zeit voll im Rauch«, monierte er. Und – im ersten Gang ins Gebäude seien die Atemschutzträger ohne Wasser ins Gebäude vorgedrungen. »Das könnte im Ernstfall tödlich enden«, wusste er. Ansonsten freute er sich über eine sehr gelungene Probe, die auch aufzeigte, dass die Zusammenarbeit mit dem örtlichen DRK hervorragend klappte. »Ich dachte, dass euer Lagerplatz für die Verletzten zu weit weg ist, die Atemschutzträger hatten einen großen Weg zurück zu legen«, fragte er die Kollegen vom Roten Kreuz. Dem widersprach Michael Stilz als Einsatzleiter: »Wenn sich der Wind gedreht hat, bekamen wir immer Rauch mit – das heißt, dass wir im Ernstfall sogar weiter weggehen müssten.«

Viel Spaß an der Übung hatten auch wieder zahlreiche Zuschauer, die sich die Probenarbeit ihrer Feuerwehr aus der Nähe beschauen konnten. Mehrere Dutzend Besucher nutzten das schöne Herbstwetter und besahen sich, zumeist vom Oberdeck der Tiefgarage oder vom direkt angrenzenden Spielplatz. Unter den Beobachtern befand sich neben den zahlreichen Mitgliedern der Altersmannschaft auch Bürgermeister Christian Wörpel, der die Schlagkraft seiner Wehr bewundern konnte. Hauptkommissar Gunter Feis konnte bei der Probenbesprechung nicht teilnehmen, da direkt nach den Schönwäldern auch die Schonacher Feuerwehr ihre Herbstprobe durchführte.