Wenn der Baum liegt, gibt es weitere Dinge zu beachten, auf die Dozent Helmut Ruf nicht nur verweist, sondern die er auch zeigt, bevor die Kursteilnehmer selbst Hand anlegen. Foto: Kommert Foto: Schwarzwälder-Bote

20 Teilnehmern werden Tipps und Tricks gezeigt / Fahrlässiges Handeln kann leicht zu Unfällen führen

Von Hans-Jürgen Kommert

Schönwald. Beileibe nicht nur aus Schönwald rekrutierten sich die Teilnehmer an einem Lehrgang der Landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaft, den Stefan Weiß als Vorsitzender des örtlichen Ablegers des Badischen Landwirtschaftlichen Hauptverbands organisiert hatte. Alle aber verband eines: Sie alle sind private Waldbesitzer.

"Wir sind immer gerne bereit, unsere Mitglieder zu schulen. Wenn wir dadurch nur einen Unfall verhindern können, ist das schon etwas wert", ist sich Friedhelm Bossert sicher, der den theoretischen Teilt im Vesperstüble des Reinertonishofs mit den rund 20 Teilnehmern abwickelte. Dass dabei die wörtlich zu nehmenden "Tod-Sünden" ebenfalls zur Sprache kamen, war gewährleistet.

Hänger, Baum unter Spannung und ähnliche Todesfallen zeigte Bossert ebenso auf wie die Lösung solcher Dinge. Auch das Thema Rückweiche und die sichere Fällung mit Halteband wurden besprochen. Doch nicht nur die Theorie, die manchmal sehr grau sein kann, wurde erarbeitet.

Nein – wichtig war den Dozenten auch die praktische Anwendung, daher hatte Bossert einige Mitarbeiter mitgebracht, die die Teilnehmer in Fünfergruppen im Wald betreuten.

Siegfried Duffner hatte dazu ein Waldstück zur Verfügung gestellt, in dem der zuständige Förster Peter Kleiser Bäume markiert hatte, die aus seiner Sicht nicht unbedingt stehen bleiben müssten.

Zwei Forstschlepper standen bereit, bei eventuellen Unwägbarkeiten unterstützend zu wirken – und natürlich auch zum Abtransport des geschlagenen Holzes.

Zunächst zeigte Helmut Ruf als BG-Spezialist eine absolut gesicherte Fällung, wobei er klarstellte, dass selbst ein Könner wie er vor Überraschungen keineswegs gefeit sei. Er machte auf die Fallrichtung und ihrer Bestimmung vor dem eigentlichen Fällschnitt ebenso aufmerksam wie auf die Themen Rückweiche und die Probleme beim Asten. "Die Säge immer am Stamm führen – und zugleich nahe am Körper; wenn ich die Säge weit vom Körper weg habe, macht sie, was sie will. Und am Stamm deshalb, weil die Vibrationen der Säge dann auf den Stamm und nicht auf den Körper einwirken", betonte er.

Sehr zufrieden zeigten sich die 18 Männer und eine Frau mit dem Lehrgang, der für sie selbst eigentlich nicht verpflichtend ist. Anders ist dies, sobald sie im Wald der Kommunen oder im Staatsforst arbeiten. Dort ist der Nachweis der Sachkunde verpflichtend.