Gabi Hirt erzählte, dass auch die Einrichtung "Kindergarten" an sich in

Gabi Hirt erzählte, dass auch die Einrichtung "Kindergarten" an sich in diesem Jahr ein Jubiläum feiere: Vor 175 Jahren begründete Friedrich Wilhelm August Fröbel diese Einrichtung – er machte aus den "Kinderbewahranstalten" den Kindergarten mit einem pädagogischen Konzept und ging von der reinen Betreuung zum Dreigespann Bildung, Erziehung und Betreuung über. Heute sei diese Einrichtung Teil der Lebensplanungen junger Paare, es gebe eine Erziehungspartnerschaft. Die pädagogische Arbeit gehe in eine Kultur des Lernens über, und dennoch versuche man in Schönwald, den Spagat, Kinder auch Kinder sein zu lassen, zu meistern. Man sei ins Dorfleben integriert und habe den bestmöglichen Standort – direkt neben der Schule und in Nachbarschaft zur Natur.

Von Hans-Jürgen Kommert

Schönwald. Der Kindergarten St. Antonius Schönwald hat am Sonntag seinen 40. Geburtstag mit einem rauschenden Fest in der proppenvollen Uhrmacher-Ketterer-Halle gefeiert.

Fast der gesamte Gemeinderat samt Bürgermeister Christian Wörpel und Partnerin Cathrin Gückelhorn begleiteten die eindrucksvolle Vorstellung – ist die Gemeinde doch seit Januar als Träger für den Kindergarten verantwortlich. Auch der Vertreter des vorherigen Trägers, Pfarrer Anderas Treuer von der katholischen Pfarrgemeinde, war der Einladung gefolgt.

Organisiert hatte das Fest Kindergartenleiterin Gabi Hirt und ihr Mitarbeiterteam. Den Auftakt zur Geburtstagsfeier hatte bereits die "Kindergarten-Jubiläumsband" beim Kinderumzug am Schmutzigen Donnerstag gemacht, als sie mit Geburtstagstorten auf den Köpfen, Radauinstrumenten und einem Wagen mit einer riesigen Jubiläumstorte durchs Dorf zogen. Ende Februar gab es einen "Tag der offenen Türen" im Kindergarten St. Antonius, wo auch die Mosaikschlange bewundert werden konnte, die gemeinsam mit dem Schwarzwälder Boten gestaltet worden war.

Nun, beim großen Fest, zogen Kinder und Erzieherinnen alle Register und spielten mit Inbrunst die "Raupe Nimmersatt", die sich durch alles mögliche Fressbare hindurch fraß und immer größer und dicker wurde. Als sie endlich satt war, verpuppte sie sich – und wurde als wunderschöner Schmetterling neu geboren. Sehr einfühlsam begleitete Musiker Wolfgang Schyle die Kinder – diesen Wunsch konnte er seiner Frau Dorothea nicht abschlagen, sie ist Erzieherin im Kindergarten.

So manchem der ganz Kleinen, die ja erst knapp über ein Jahr alt sind, wurde alles zu viel: Sie schliefen einfach ein. Der Chor der Richard-Dorer-Schule unter der Leitung von Marion Bachmann unterhielt die Besucher mit dem Musical "Bibi und Tina" und verhexte den Saal – auch die Jugendkapelle mit Dirigent Stephan Pfaff gratulierte musikalisch.

Konzept und Schwerpunkte der Einrichtung wurden vorgestellt und es warteten tolle Mitmachaktionen auf die Kinder wie "Spielen mit der Bohnenkiste" oder "Basteln von Entdeckerflaschen". Vor dem Eingang hatten die Erzieherinnen ein Bilderrätsel aufgebaut: "Welches Kinderbild gehört zu welcher bekannten Person?", hieß es da.

Der Elternbeirat lud zu Kaffee und Kuchen sowie herzhaften Wecken ein. Ein Bücherflohmarkt versorgte Leseratten mit Lektürne. Ein "Sinnenpark" war in den Katakomben der Halle aufgebaut – sogar mit einem kleinen Barfußpfad. In einen Baumstumpf waren Dinge zum Betasten in "Spechtlöcher" eingesetzt, dazu gab es einige Gläschen mit Dingen, die es durch Schnuppern zu erraten galt.

Ein Jubiläumskalender, eine Ausstellung zum Kindergartenprofil "Natur und Kultur erleben" und zum Thema "zehn Jahre Kunstprojekte" ergänzten die Möglichkeiten, sich über den Kindergarten zu informieren.

Bürgermeister Wörpel freute sich mit der Einrichtung. Dieser sei der "weiche Standortfaktor", der manche junge Familie im Ort halte oder auch herbringe. Man habe die Kleinkindgruppe eingeführt, um es jungen Frauen zu ermöglichen, bald in den Beruf zurückzukommen. Die Einrichtung sei als Inklusions-Kindergarten ausgelegt, sodass auch Kinder mit Behinderung betreut werden können – zwei der zwölf Erzieherinnen seien speziell dazu ausgebildet, auch Sprachförderung sei möglich. Insgesamt 60 Kinder betreue der Kindergarten. Wörpel: "Dieser ›Garten für Kinder‹ ist eine ausgezeichnete Grundlage zum Wachsen und Gedeihen."