Einen prüfenden Blick warfen die Ratsmitglieder auf den Glockenturm der alten Friedhofskapelle in Schönwald. Foto: Kommert Foto: Schwarzwälder-Bote

Gemeinderäte denken an Öffnungszeiten für Gebet und Besinnung / Müllcontainer sind Dorn im Auge

Von Hans-Jürgen Kommert

Schönwald. Den Friedhof nahmen die Schönwälder Gemeinderäte bei einer Sitzung mitten in den Ferien unter die Lupe. Die Urlaubszeit machte sich bemerkbar, fehlte doch das ein oder andere Mitglied.

Zunächst begutachteten die Ratsmitglieder die Arbeiten, die nach der Reparatur des Ehrenmals durch die Initiative "Aktiv für Schönwald" seitens der Gemeinde getan wurden: Die offenen Schießscharten, die als Einwurf für Abfälle gedient hatten, waren durch Fenster ersetzt, die marode Tür war erneuert worden – und das endgültig obsolete Tor in Richtung Franzosenheim war zugemauert und mit Fenstern versehen worden.

Einen ersten Halt gab es direkt gegenüber dem Eingang: Die alte Friedhofskapelle ist sichtbar in die Jahre gekommen, an mehreren Stellen blättert der Putz ab. Die ehrenamtliche Gruppierung "Aktiv für Schönwald" (AfS) habe bereits ein erstes Angebot eingeholt, wusste Bürgermeister Christian Wörpel. Allerdings hatten einige Gemeinderatsmitglieder Probleme, die gesamte Fassade zu richten. "Die defekten Stellen sind auf verstopfte Dachrinnen und Fallrohre zurückzuführen", war sich Malermeister Wolfgang Storz, CDU, sicher. Schon viele Jahre zuvor habe man bereits einige Stellen im Putz ausgebessert, das halte bis heute gut. "Wenn die Abläufe wieder in Ordnung sind, kann das alles ausgebessert werden", betonte er und traf damit die Meinung seiner Amtskollegen.

Der Bürgermeister wird sich mit den AfS-Vertretern in Verbindung setzen, auch wegen einer Verwendung der Kapelle. Im Sommer könne man die Kapelle ja zu bestimmten Zeiten für Besucher öffnen, es gebe sicher viele, die sich gerne zu Gebet und Besinnung hineinsetzen wollen, waren sich die Ratsmitglieder einig. Probleme sah der Vorsitzende des Friedhofsausschusses, Johannes Göppert von den Freien Wählern, mit den neuen Müllcontainern, die an deutlich sichtbaren Stellen stünden und nach seiner Meinung unschön aussähen. Seine Fraktionskollegin Marianne Kätsch-Jung brachte die Idee ins Spiel, diese an der Rückfront der alten Kapelle unterzubringen. Mülltrennung schlug Adalbert Oehler, CDU, vor. Das funktioniere auf anderen Friedhöfen auch, man müsse die Container nur eindeutig beschriften. Zwar sah das die Mehrzahl seiner Kollegen anders, doch man wolle es versuchen, versprach der Bürgermeister.

Eine Mauer aus großen Granitquadern sei am wegbrechen, hatte Storz schon früher reklamiert. Dies wirke sich auf den darüber befindlichen Fußweg aus, der immer schlechter zu begehen sei. Grund sei wohl, dass die großen Platten nicht tief genug eingegraben seien und zu wenig Beton verwendet worden sei. Von mehreren Räten kam der Vorschlag, man könnte dicke Metallschienen zur Stabilisierung einbauen.

Mehr Platz für Urnengräber und die Frage nach Baumbestattungen wurden ebenfalls erörtert. Auch die recht neue Aussegnungshalle wurde in Augenschein genommen. Zwei Fichten, die man auf der Bergseite gepflanzt hatte, soll der Bauhof entfernen, da sie zu groß geworden waren. Eine Schrägstütze, die das Dach abstützt, wollen Göppert und Storz ausbessern, da der Zahn der Zeit und die Witterung an ihr nagten.