Christoph Eck und Touristikleiterin Christina Lennhof liegen miteinander im Clinch. Streit schädlich für Image von Schömberg.
Schömberg - Das neue Schömberger Gastgeberverzeichnis 2015 ist da. Im Vorfeld gab es aber Zoff zwischen dem Vorsitzenden des Vereins Tourismus, Handel und Gewerbe (THG), Christoph Eck einerseits, sowie der Leiterin der Touristik und Kur (TuK), Christina Lennhof, und der beauftragten Agentur zur Erstellung des Verzeichnisses, andererseits.
"Das Gastgeberverzeichnis wird ehrenamtlich erstellt. Viele Stunden und Arbeitstage, ja fast Wochen, fließen jedes Jahr in seine Realisierung!", so Eck in einer Pressemitteilung.
Er holt dabei weit aus: Seit 2007, dem Amtsantritt von Bürgermeisterin Bettina Mettler, werde das Gastgeberverzeichnis aber nicht mehr von der Gemeinde Schömberg erstellt und herausgegeben.
Diese Aufgabe sei auf den THG abgewälzt worden, klagte Eck. Das wollte die Rathauschefin so nicht stehen lassen. So weit sie sich erinnern könne, sei es der Wunsch des THG gewesen, das Gastgeberverzeichnis selbst herauszubringen.
2009 habe der Verein in einer Nacht und Nebel-Aktion die Gastgeberverzeichnisse, andere Druckprodukte des Vereins und die Messe- und Außenstände vor dem Recyclinghof gerettet, da die Gemeinde sich außer Stande gefühlt habe, weiterhin diese Materialien zu lagern, so Eck. Seit dieser Zeit werde alles im Haus am Kurpark deponiert. Rathauschefin Mettler konnte sich an diese Begebenheit gestern nicht mehr erinnern. Sie machte aber deutlich, dass es in der Tat im Rathaus und gerade in der Touristik und Kur erhebliche Platzprobleme gebe.
Richtig Zoff gab es bei der Erstellung des Gastgeberverzeichnisses für 2015. Denn in diesem Jahr habe sich die Verwaltung davon verabschiedet, dass die TuK weiterhin als Ansprechpartner für potenzielle Touristen auf der Rückseite des Gastgeberverzeichnisses erscheine, klagt Eck in seiner Pressemitteilung. Im Gespräch mit unserer Zeitung legte er noch nach. So habe die Leiterin der TuK, Christina Lennhof, zunächst zugesagt, dass der THG Bilder der Gemeinde für das Gastgeberverzeichnis verwenden dürfe. Später habe sie diese Zusage wieder zurückgezogen, weil ihr die Gestaltung des Gastgeberverzeichnisses nicht gefallen habe.
Schädlich für das Image von Schömberg
Die zur Gestaltung beauftragte Agentur habe daraufhin von der TuK die Anweisung erhalten, dass auf dem Gastgeberverzeichnis die TuK nicht mehr als Ansprechpartner erscheinen dürfe. Stattdessen erscheine als Ansprechpartner die THG mit Ecks Anschrift. Er könne aber nicht als Ansprechpartner für touristische Fragen einspringen, stellte der THG-Chef klar. Schließlich sei er kein Tourismusbüro, so Eck.
Christina Lennhof verteidigte dagegen ihr Vorgehen. Alle Medien der Gemeinde einschließlich des Gastgeberverzeichnisses des THG seien überarbeitet und allseits gelobt worden. Doch beim Gastgeberverzeichnis habe Eck in Sachen Gestaltung wieder zurück zu den alten Zeiten gewollt: "Das ist sehr schade." Es sei zudem sehr schädlich für das Image von Schömberg als Urlaubsort. Jedenfalls wolle die TuK nicht verantwortlich sein für die Gestaltung des Gastgeberverzeichnisses. Deshalb habe die TuK auch nicht mehr als Verantwortliche gelten wollen. Denn der Leser unterscheide nicht zwischen Herausgeber und Ansprechpartner.
Einig sind sich Eck und Lennhof lediglich im Bedauern darüber, dass die Zahl der Gastgeber in Schömberg immer weiter zurückgehe. So gebe es in Betrieben vielfach keine Nachfolger. Über weitere Ursachen aber sind sich Eck und Lennhof schon nicht mehr einig. So habe sich der Tourismus in den vergangenen 30 Jahren stark gewandelt, gab Lennhof zu bedenken. Das habe aber nichts mit Schömberg zu tun.
Demgegenüber stellte Eck fest, dass der Tourismus bei Bürgermeisterin Bettina Mettler keine Priorität habe. Das bestreitet die Rathauschefin. Erst sie habe den Antrag in den Gemeinderat gebracht, einen Leiter für die Touristik und Kur einzustellen. Dieser Antrag sei vom Gemeinderat angenommen worden. Des Weiteren sei während ihrer Amtszeit die Gemeinde Schömberg zur landkreisweiten Tourismus GmbH Nördlicher Schwarzwald beigetreten.
Zu den nicht zur Verfügung gestellten Bildern stellte Lennhof fest, dass die von Eck gewünschten Fotos bereits in der Imagebroschüre der TuK verwendet worden seien. Eck habe sie dann für den Imageteil des Gastgeberverzeichnisses ebenso gewollt. Sie sehe nicht ein, weshalb die Bilder doppelt verwendet würden, da Ganze dann teurer werde.
Schützenhilfe erhält Lennhof von der beauftragten Fachagentur für Tourismus map.solutions. Deren Geschäftsführer Marc Schichor gab zu, dass ihm zunächst nicht bewusst gewesen sei, dass er es mit der TuK und dem THG mit zwei Auftraggebern zu tun gehabt habe. Er lobte die Zusammenarbeit mit Christina Lennhof, deren Kompetenz er ausdrücklich hervorhob. Auch mit dem THG habe die Zusammenarbeit beim Erstellen des ersten Gastgeberverzeichnisses zunächst gut geklappt. Bei der zweiten Auflage habe der THG dann alles selbst machen wollen. Mit dem jetzt erschienen Gastgeberverzeichnis könne sich seine Agentur jedenfalls nicht identifizieren. Mit Herrn Eck sei kein Konsens möglich, so Schichor frustriert.
