Wegen der in den vergangenen Jahren gestiegenen Geburtenraten sind die Kindergärten in der Gemeinde Schömberg ausgelastet. Das gilt auch für die Kindertagesstätte "Die Rappelkiste". Sie ist derzeit zu 100 Prozent ausgelastet. Archivfoto: Fisel Foto: Schwarzwälder-Bote

Kommunales: Schömberger Kindergärten sind gut ausgelastet / Weitere Mittel notwendig

Die Geburtenzahlen in Schömberg sind in den vergangenen Jahren gestiegen. Die Kindergärten der Gemeinde sind deshalb ausgelastet. Um die Betreuung zu gewährleisten, schafft die Gemeinde ab September wohl fünf zusätzliche Stellen.

Schömberg. Eine entsprechenden Empfehlung gab der Verwaltungs- und Wirtschaftsausschuss in seiner Sitzung am Dienstabend einstimmig an den Gemeinderat.

Die stellvertretende Hauptamtsleiterin Lea Miene stellte die Zahlen vor. Die vier neuen Stellen kosten der Gemeinde pro Kindergartenjahr rund 300 000 Euro. Dadurch werden 38 neue Plätze geschaffen. Bei einem Ja des Gemeinderates könnten alle vorgemerkten Kinder ab September untergebracht werden, so Miene. "Wir haben sehr viele Kinder, die einen Platz benötigen", sagte Miene zur derzeitigen Lage. Sie freute sich über die Situation. Es sei schöner, sagen zu müssen, dass mehr Gruppen benötigt würden, als umgekehrt, dass Gruppen geschlossen werden müssten.

Im Sitzungssaal des Rathauses brandete daraufhin spontaner Beifall auf. Der Applaus kam von den vielen Eltern, welche die Sitzung besuchten. Es mussten sogar Stühle herbeigeschafft werden, um allen Müttern und Vätern einen Platz zu bieten. Sie waren zum teil mit ihren Sprösslingen in die Sitzung gekommen. Auch die Gemeinderäte applaudierten.

Lob für Qualität

CDU-Fraktionschef Joachim Zillinger stimmte der Aussage von Miene voll zu: "Wir sehen das alle genauso." Man sei stolz auf die Arbeit, die in den Kindergärten geleistet werde. "Wir wissen, dass dies unsere Zukunft ist", fügte er hinzu.

Weitere 30 000 bis 50 000 Euro gibt die Gemeinde im Haushaltsjahr 2017 für Mobiliar und Umbauten aus. Die Finanzierung ist vorerst durch eine gesunkene Kreisumlage möglich.

SPD-Fraktionschefin Susanne Ring bezeichnete die Kinderbetreuung als eine der wichtigsten Aufgaben überhaupt. Sie erinnerte daran, dass die SPD der jüngsten Erhöhung der Elternbeiträge nur schweren Herzens zugestimmt habe.

Ring machte deutlich, dass vor einer erneuten Erhöhung eine Beratung mit den Elternbeiräten notwendig sei. Leyn sagte, dass dies zugesagt worden sei.

Ring schlug zudem vor, für das letzte Kindergartenjahr keine Beiträge mehr von den Eltern zu verlangen.

Gerold Kraft, Fraktionschef der Unabhängigen Wählervereinigung, freute sich darüber, dass durch interne Umstellungen die Einrichtungen besser ausgelastet seien. "Wir müssen aber auch die Kostenseite im Auge behalten", warnte er.

Ehnis warnt vor Kosten

Noch deutlicher wurde Andreas Ehnis (CDU). Nach seiner Meinung ist mehr Flexibilität gefragt. Er schlug ein modulares System vor. Schließlich sei es selten, dass alle Kinder gleichzeitig anwesend seien: "Unser System ist etwas zu starr." Er sagte, dass sich die Kosten für die Kindergärten zwischen 2012 und 2017 verdoppelt hätten. "Das wird uns bald auf die Füße fallen", prophezeite er. "Irgendwann können wir es nicht mehr steuern", glaubt Ehnis. Dann gehe es Schömberg wie mancher Großstadt.