"Art meets Music": Musik, Bildende Kunst und Lyrik verbinden sich während einer Veranstaltung im Garten des Hauses Bühler in Schömberg zu einem eindrucksvollen Ganzen. Foto: Fisel Foto: Schwarzwälder-Bote

"Art meets Music" im Garten des Hauses Bühler / Zauberhafte Abendstimmung / Symbolhaftes Farbenspiel

Von Andrea Fisel

Schömberg. Sowohl die Mandalas von Katharina Nief-Said als auch die Naturbilder von Liane Becht sprechen ihre ganz persönliche, zutiefst berührende Sprache. Die lyrischen Texte, die zuweilen in eines der Bilder eingearbeitet sind oder in unmittelbarer Nachbarschaft an der Wand hängen, intensivieren diese Eindrücke noch.

Den beiden Künstlerinnen aus Bad Wildbad, deren gemeinsame Ausstellung noch bis Sonntag, 23. August, im Haus Bühler Schömberg zu sehen ist, möchten mit ihren doch recht unterschiedlichen Exponaten den Betrachter ansprechen, zum Nachdenken bringen, hin und wieder sogar zum Umdenken bewegen.

Eine kleine, interessierte Kunstgemeinde war der Einladung zu "Art meets Music" im Garten des Hauses Bühler gefolgt und genoss dort die gefühlvoll-professionellen Darbietungen von Thomas Gretschel auf der Gitarre, dezent begleitet von Markus Bodamer auf unterschiedlichen Perkussionsinstrumenten.

Nief-Said las dazu Gedanken des libanesisch-amerikanischen Philosophen Khalil Gibran über die Liebe oder die Freiheit. Mit den Texten, die sie dessen Buch "Der Prophet" entnommen hatte, wollte sie ihre Zuhörer offensichtlich teilhaben lassen an ihren ganz persönlichen Gedanken zu der jeweiligen Thematik. Denn auch ihren Malereien und Tuschezeichnungen, insbesondere ihren Mandalas, bei denen sie jedes noch so kleine Detail mit großer Hingabe und Konzentration ausgeführt hatte, fügte sie wiederholt passende Reflektionen bei.

Dass währenddessen die letzten Strahlen der untergehenden Sonne ein herrliches Abendrot an den Horizont malten, vervollkommnete die zauberhafte Stimmung des Abends in einzigartiger Weise. Zugleich stand dieses unerwartet auftauchende, himmlische Farbenspiel nahezu symbolhaft für jenes innige, ewig faszinierende Zusammenspiel von Schöpfer und Schöpfung, von Himmlischem und Irdischem, von Unsichtbarem und Sichtbarem, welches gerade in der Kunst immer wieder Ausdruck findet.

Auch Liane Becht ließ sich bei ihren Naturbildern von eben dieser grenzenlosen Schönheit und Vielfalt der Natur inspirieren.

Der Künstlerin liegt sehr viel daran, mit ihren Bildern den Betrachter aufzufordern, diese oft unscheinbaren Kostbarkeiten zu erkennen und zu bewahren. So unterstrich das "Zitat eines Wüstenreisenden" neben einem auf den ersten Blick vielleicht nüchtern, ja eintönig erscheinenden Wüsten-Bild jene oft nur mit dem Herzen zu erkennenden Wunder: "Tagsüber, wenn die Sonne am Zenit stand, brannte sie alle Farben aus der Landschaft, und der Sand wurde weiß wie Schnee. Morgens und abends aber offenbarte sich das ganze Wunder der Wüste, die Dünen gewannen an Konturen und Plastizität. Es war die Zeit, in der die Wüste zu sprechen begann, in der lebendigen Sprache der Farben und des Lichts. Und nachts im Silberschein des Mondes glänzte die Oberfläche des Sandes, als tanzten darauf Millionen von Eiskristallen."