Abriss verschoben: In eine neue Runde geht die Suche nach einem Investor für das Schömberger Wellenbad. Foto: SB-Archiv

Perspektive eines Familienbads eine Chance geben. CDU-Fraktion will Investor finden.

 Schömberg - Um der Perspektive eines Familienbads in Schömberg eine Chance zu geben, hat sich die Mehrheit des Gemeinderats gegen den Antrag zum Abbruch des Wellenbads gestellt. Die CDU hofft, mit Unterstützung des Landratsamts noch einen Investor zu finden. Das Thema Abriss ist erst einmal für sechs Monate verschoben.

Unter lautem Beifall gab es bereits in der Bürgerfragestunde ein flammendes Plädoyer für den Erhalt des Wellenbads. Gerade mit Blick auf die Destinationenbildung und den gemeinsamen Werbeauftritt im Kreis sei es sinnvoll, in Schömberg ein Bindeglied zwischen den Thermalbädern im Enz- und Nagoldtal zu schaffen, erklärte Jürgen Seibold für die CDU-Fraktion. Mit der Schließung des Wellenbads und zuletzt der Sauna seien die Gäste im Ort weggebrochen.

Wichtiger Faktor für den Tagestourismus

Das Bad sei ein wichtiger Faktor für den Tagestourismus. Doch es gehe nicht um Lobbyismus für Tourismus und Gastronomie, auch die Bürger hätten den Wunsch nach einem Bad bei der Befragung geäußert, betonte Seibold. Dies sei zudem eine Stärkung des Schulstandorts und der Biathlonanlage.

In einem Telefongespräch habe Nico Lauxmann, Wirtschaftsförderer des Landkreises, seine Unterstützung zugesagt und vorgeschlagen, es bei der Investorenbörse Expo zu versuchen. "Hier hätten wir dann zwei Bonbons für einen Investor. Entweder einen Baukörper, den er verändern kann, oder wir bereiten ihm eine grüne Wiese für einen Neubau", begründete Seibold den Antrag, den Abbruch zu verschieben. Jetzt sei eine klare politische Willensäußerung gefragt.

Der Wille zum Bad sei da, die Unabhängige Wählervereinigung (UWV) halte am 2006 getroffenen Entschluss fest, als Ersatz für das Wellenbad eine Schwimmmöglichkeit für Bürger zu bauen, betonte der Vorsitzende Gerold Kraft. Aber ein Neubau sei günstiger als die Sanierung, sprach er sich für den Abriss aus. "Wir müssen neue Wege gehen und können uns nicht immer um das alte Bad drehen," betonte Kraft. Auch Helmut Sperth bekräftigte, die SPD fühle sich an den 2006 getroffenen Beschluss gebunden und kritisierte, dass ein kleines Bad schon stehen könnte, wenn der Gemeinderat die Planung unverzüglich in Angriff genommen hätte.

Nach einer kurzen Sitzungsunterbrechung votierte auch die UWV für den Vorschlag der CDU, zunächst abzuwarten und auf Investorensuche zu gehen. Geschlossen sprach sich die SPD dafür aus, den Abbruchantrag zu stellen. Einstimmig fiel die Entscheidung aus, sich bald mit Vertretern des Landratsamts an einen Tisch zu setzen, um die Chance des Wellenbads und der Investorensuche auszuloten.