Für zwei der drei Bauplätze im Bereich Brühl-Brühlwiesen in Schörzingen gibt es mehrere Interessenten. Der Gemeinderat hat nun die Vergabemodalitäten festgelegt. Foto: Visel Foto: Schwarzwälder-Bote

Baulandpolitik: Gemeinderat beschließt Vergaberichtlinien für Schörzinger Baugebiet Brühl-Brühlwiesen

Von Bernd Visel

Der Gemeinderat Schömberg hat sich für eine alternative Vergabe der drei Bauplätze im Schörzinger Gebiet Brühl-Brühlwiesen ausgesprochen. Im Ortschaftsrat hatte es Kritik an der Vorgehensweise der Stadtverwaltung gegeben.

Schömberg. Die Verwaltung hatte im Rahmen der Vergaberichtlinien unter anderem vorgeschlagen, die drei Plätze nach dem Datum der Aufnahme der Interessenten in eine Vormerkliste zu vergeben. Daran hatte sich Kritik entzündet. Vorgeschlagen wurde, nach der Festlegung der Bauplatzpreise einen Termin festzulegen, ab wann die Plätze nach dem "Windhundprinzip" zu erwerben sind.

Daran wiederum störte sich Bürgermeister Karl-Josef Sprenger. Er schlug alternativ vor, eine Interessenliste zu führen, die aber nicht als Reservierung dienen soll. Dann könnten sich Interessenten innerhalb eines bestimmten Zeitraums für die Plätze bewerben. Die Verwaltung würde in diesem Fall diejenigen informieren, die sich bereits nach einem der Plätze erkundigt haben. Gibt es nach der Bewerbungsfrist mehrere Interessenten für einen Platz, sollen die Vergaberichtlinien angewandt werden. Im Fall der Fälle ist ein Losentscheid im Rahmen einer Gemeinderatssitzung vorgesehen.

Das Gremium erklärte sich mit diesem Vorgehen einverstanden. Die Vergaberichtlinien sehen unter anderem vor, dass Einheimische vorrangig bedient werden sollen. Die Bauverpflichtung beträgt zwei Jahre. In besonderen Härtefällen entscheidet der Ortschaftsrat.

Ob dieses Vergabeverfahren auch für Schömberg angewandt werden soll, wie Tommy Geiger vorschlug, wurde am Mittwoch nicht entschieden. Allerdings soll darüber diskutiert werden, schlug Frank Polich vor.

Zuvor hatte das Gremium den Bauplatzpreis in Brühl-Kreuzwiesen auf 70 Euro pro Quadratmeter festgesetzt. Ein Auswärtigenzuschlag wird nicht erhoben. Die Kalkulation für den Bauplatzpreis erläuterte Stadtkämmerin Simone Matzka.

Daniel Bayer beantragte, den Tagesordnungspunkt zu vertagen. Grund: Vor der Festlegung der Bauplatzpreise sollte seiner Meinung nach zuerst eine Grundsatzdiskussion über die künftige Baulandpolitik der Stadt Schömberg erfolgen.

Bayer kritisierte, dass die Preise für Bauland im Schörzinger Grund seit vielen Jahren gleich geblieben seien und deutlich unter dem Satz für Brühl-Kreuzwiesen lägen. Er schlug unter anderem eine dynamische Entwicklung der Bauplatzpreise, zumindest aber eine regelmäßige Anpassung vor. Zudem sprach er sich für einen Abschlag für innerörtliches Gelände aus, um so die Innenentwicklung zu forcieren.

Sprenger steht einer Grundsatzdiskussion wohlwollend gegenüber. Gleichwohl forderte er, den Kaufpreis für die drei Plätze sofort festzulegen, weil man die Interessenten nicht vertrösten wolle.