Bürgermeister Karl-Josef Sprenger steht vor dem riesigen Gelände der ehemaligen Spedition Bauschatz, das die Stadt jetzt gekauft hat, und zeigt, in welche Parzellen das Areal eingeteilt ist. Foto: Visel

9000 Quadratmeter Gewerbefläche mit Bahnanschluss können jetzt neu vermarktet werden. Mit Kommentar

Schömberg - Die Stadt Schömberg hat den überwiegenden Teil des ehemaligen Bauschatz-Geländes am Bahnhof erworben. Damit stehen für die Entwicklung des Gewerbegebiets Eichbühl ganz neue Möglichkeiten offen.

Der Kaufvertrag, sagt Bürgermeister Karl-Josef Sprenger, sei vor wenigen Tagen unterschrieben worden. Neben der Stadt hat auch ein privater Investor zugeschlagen und den vorderen Teil des Geländes beim Getränkemarkt mit rund 1400 Quadratmetern sowie den Lokschuppen und eine weitere Halle erworben. Nach Auskunft von Sprenger will sich dort bis Mitte 2017 ein Betrieb niederlassen, der bis zu 20 Arbeitsplätzen schaffen wird.

Den größten Teil des Areals mit insgesamt mehr als 9000 Quadratmetern samt dem Bahnhofsgebäude hat die Stadt gekauft. Die Kaufsumme mag Sprenger nicht verraten. Nur soviel: "Bauschatz hat uns ein Angebot gemacht, und ich glaube, wir haben uns auf einer soliden Basis geeinigt."

Zunächst, so Sprenger, habe die Stadt gar nicht tägig werden wollen. Dann aber sei ein Handlungsdruck entstanden, weil dort Nutzungen im Gespräch gewesen seien, die nicht im Interesse der Stadt waren und bei den Angrenzern für erhebliche Unruhe gesorgt hätten.

Was mit dem gesamten Gelände geschehen soll, ist noch nicht klar. Öffentliche Parkplätze jedenfalls soll es dort nicht geben. Die Stadt ist nach Angaben von Sprenger bestrebt, die Investition schnellst möglich wieder rezufinanzieren, das heißt, die Flächen an Betriebe, die dort bauen wollen, weiterzuveräußern. Das Gelände ist erschlossen, es besteht ein gültiger Bebauungsplan, so dass mit einer Bebauung sofort begonnen werden könnte, wenn diese den Festsetzungen des Plans entspricht.

Aber natürlich gibt es bei der Stadt schon Überlegungen, wie Teile des Geländes genutzt werden könnten. So sei man mit dem Landkreis schon länger im Gespräch wegen des Wertstoffzentrums, das dringend erweitert und modernisiert werden müsste. Sprenger und der Gemeinderat könnten sich ein neues Wertstoffzentrum im hinteren Teil des Areals bei der Firma Rauch vorstellen. Und auch hinsichtlich der Straßenmeisterei, die auf der anderen Seite der Robert-Bosch-Straße angesiedelt ist und bis zur Wellendinger Straße reicht, gibt es Überlegungen. Auch diese könnte aufs ehemalige Bauschatz-Areal verlagert werden. Sprenger: "Dann würden hochwertige Gewerbeflächen in der ersten Reihe frei."

Auch für das Bahnhofsgebäude, das nun ebenfalls der Stadt gehört, gibt es einige vage Überlegungen. Zunächst soll es weiter zu Wohnzwecken dienen. Sprenger könnte sich aber auch eine Art "Gewerbepark" vorstellen, in dem junge Firmengründer Platz finden könnten.

Kommentar: Großer Coup

Von Bernd Visel

Mit dem Erwerb des größten Teils des ehemaligen Bauschatz-Geländes mitten in der Stadt Schömberg haben Bürgermeister Karl-Josef Sprenger und der Gemeinderat einen beachtlichen Coup gelandet. Und das ist nicht übertrieben. Denn die Stadt hat nun eine rund 9000 Quadratmeter große, attraktive Gewerbefläche mit Bahnanschluss in der Hand, auf der zahlreiche Nutzungen denkbar sind. Ganz wichtig für die Stadt ist, dass sie nun bestimmen kann, was sich dort entwickelt. Das dürfte nach dem Geschmack der Anlieger sein, die nach dem Aus der Spedition Bauschatz Schlimmes befürchteten. Das Gelände im Gewerbegebiet Eichbühl könnte sofort bebaut werden. Denkbar sind dort auch die Ansiedlung eines erweiterten Wertstoffzentrums und eventuell der Straßenmeisterei. Fazit: Aktion gelungen, der Stadt stehen viele Chancen offen.