Vor dem Haus Bühler, dem Schömberger Museumsgebäude, stehen die Mitglieder des Heimat- und Geschichtsvereins Bad Liebenzell mit ihrem Vorsitzenden Helmut Schiek (rechts) sowie Friedrich Eschwey (Zweiter von rechts) und Gabriele Vogel (Vierte von rechts) vom HGV Schömberg. Foto: Schabert Foto: Schwarzwälder-Bote

Mitglieder des Heimat- und Geschichtsvereins Bad Liebenzell im Haus Bühler / Erste Exkursion außerhalb der Stadt

Von Hans Schabert

Schömberg/Bad Liebenzell. Im Dezember 2014 fand die Gründungsversammlung des Heimat- und Geschichtsvereins (HGV) Bad Liebenzell statt. Jetzt hatte dessen Initiator und Vorsitzender, Altbürgermeister Helmut Schiek, die erste Exkursion organisiert. Sie ging zum Haus Bühler in Schömberg.

Die Hälfte der inzwischen 42 Mitglieder nahm teil und wurde von Gabriele Vogel und Friedrich Eschwey namens des gleichartigen Nachbarvereins begrüßt. In den vom Heimat- und Geschichtsverein Schömberg getragenen Ausstellungsräumen neben dem Rathaus ist auf zwei Ebenen ein "Heimatstube" genanntes Museum zur Ortsgeschichte, auf einem Geschoss ein Kurmuseum für den einst weltbekannten Tuberkulose-Heilplatz und im Erdgeschoss eine Galerie mit wechselnden Sonderausstellungen eingerichtet.

Vielerlei in Haus und Hof sowie Handwerk einst Gebräuchliches erläuterte Gabriele Vogel in der Heimatstube. Besonderes Interesse fand die in Postkarten und alten Bildern großformatig dokumentierte Geschichte der Dörfer, die seit der Gemeindereform der 1970er-Jahre die Kommune bilden. Die Ausstellungsstücke sind teils Leihgaben und Spenden. "Wir haben davon auch noch so viel eingelagert, dass wir Bad Liebenzell, falls der dortige Verein an etwas Ähnliches denkt, bei Bedarf aushelfen können", erklärte Vogel.

Das Kurmuseum zeigt die Entwicklung Schömbergs zum Kurort für an Tuberkulose Leidende in Wort und Bild auf und präsentiert Gegenstände bis hin zum Behandlungszimmer. Wer weiß heute noch, dass zu den in Schömberg einst wegen dieser Erkrankung Betreuten der spätere Außenminister Hans-Dietrich Genscher oder der Boxer Bubi Scholz zählten? Sie erholten sich in der Neuen Heilanstalt, dem dritten Lungensanatorium am Ort, "für bessere Kreise", wie es warb.

Das erste "Luftkurhaus" war schon 1888 durch Hugo Römpler entstanden, ein viertes war ab 1907 die Volksheilstätte Charlottenhöhe. "Diese Einrichtungen brachten Arbeit und Wohlstand in den Ort", erläuterte Friedrich Eschwey. Aber in den 1960er-Jahren machten Medikamente die monatelange Behandlung in dem für eine Heilung besonderen Klima überflüssig. Der daraus entstandene Einbruch in der Gemeindeentwicklung ist laut Eschwey bis heute nicht überwunden.

(hms). Der Heimat- und Geschichtsverein (HGV) Schömberg und HGV Bad Liebenzell erforschen, dokumentieren und vermitteln die Heimatgeschichte und sind als gemeinnützig anerkannt. Der Schömberger Verein hat als größter seiner Art im Landkreis 350 Mitglieder, besteht seit 1990 und feiert am 2. Oktober ab 19.30 Uhr im Kurhaus sein 25-jähriges Bestehen. Besondere Anziehungskraft im sonntags von 14 bis 17 Uhr und zu Sonderführungen geöffneten Haus Bühler hat immer die Weihnachtsausstellung. Im vergangenen Jahr waren historische Uhren zu sehen. Demnächst wird das Thema für 2015 festgelegt. Der seit Dezember 2014 bestehende Bad Liebenzeller HGV bereitet gerade mit der Stadt zusammen ein Jahrbuch mit aktuellen und geschichtlichen Themen vor, das im Dezember erscheint. Von seinen umfangreichen Rundbriefen mit historischen Themen, Bildern und Berichten geht in Kürze die fünfte Ausgabe an die 42 Mitglieder sowie Freunde.