Gleich eine Reihe renommierter Schauspieler hat ihre Teilnahme am Projekt "Himmel und Erde" zugesagt. Unter anderen sind (von links) Anna Maria Mühe, Matthias Schweighöfer und Gérard Depardieu dabei. Auch Jean Reno ist im Gespräch. Foto: Bilan/Düren/Brinon

Regisseur Christian Schumacher plant hochkarätig besetzten Filmdreh in Schömberg.

Schömberg - Matthias Schweighöfer, Anna Maria Mühe und sogar Gérard Depardieu: Renommierte Schauspieler sollen in dem Film "Himmel und Erde" mitspielen, der vom ehemaligen KZ-Lagerleiter Erwin Dold handelt und im Schlichemtal gedreht wird.

Im kommenden Winter wird voraussichtlich Ausnahmezustand in Schömberg und Umgebung herrschen. Das Obere Schlichemtal soll Schauplatz eines groß angelegten Filmprojekts mit international bekannten Schauspielern werden, das der Berliner Regisseur Christian Schumacher verwirklichen will.

Der Film erzählt die Geschichte von Erwin Dold, der als Wachmann und späterer Lagerleiter des Konzentrationslagers in Dautmergen sein Leben riskiert, als er den dortigen Häftlingen hilft. Dold sorgt für bessere Lebensverhältnisse, schmuggelt Kleidung und Essen in das Vernichtungslager.

Nach Ende des Zweiten Weltkriegs wird er nach anfänglicher Gefangenschaft in einer spektakulären Gerichtsverhandlung in Rastatt von einem französischen Gericht freigesprochen.

Bei der Verfilmung dieses faszinierenden Stoffs soll nach Angaben von Regisseur Christian Schumacher kein Geringerer als Matthias Schweighöfer die Hauptrolle spielen, der "bereits seine feste Zusage erteilt hat". Schweighöfer ist einem breiten Publikum aus Filmen wie "Der rote Baron" oder "Keinohrhasen" von Til Schweiger bekannt.

Für die Rolle des Richters habe gar der weltweit bekannte französische Star Gérard Depardieu zugesagt.

Ebenfalls bestätigt sei die Schauspielerin Anna Maria Mühe, die die spätere Ehefrau von Erwin Dold spielen soll. Mühe ist bekannt aus Filmen wie "Schwarzer Strand", "Novemberkind" und "Schwesterherz".

Für die Rolle des Staatsanwalts ist Jean Reno im Gespräch, der vielen Cineasten aus dem Thriller "Der Da Vinci Code" bekannt ist.

"Da es sich bei der Geschichte von Erwin Dold um eine wahre Begebenheit handelt, ist dabei sehr viel Feingefühl gefragt", sagt Regisseur Christian Schumacher. Er selbst habe mit Dold gesprochen und alle Überlebenden, die mit ihm in Verbindung gebracht wurden, interviewt.

Casting für Statisten

Für die Suche nach den benötigten Statisten werde an Balinger und Schömberger Schulen "ein Casting" veranstaltet. Die Jüngsten können 13 Jahre alt sein – so jung waren damals auch einige der KZ-Häftlinge. Um das Gesamtprojekt pädagogisch aufzuarbeiten, sollen die ungefähr 500 Statisten während der Dreharbeiten ein Tagebuch schreiben. "Um nachzuvollziehen, wie es sich anfühlt, stundenlang in der Kälte zu stehen oder eine Waffe zu tragen", erklärt Schumacher, der seit mehr als sieben Jahren mit der Planung dieses aufwendigen Kinofilms beschäftigt ist.

Wenn alle verwaltungstechnischen Details geklärt seien, sagte Schumacher gestern gegenüber unserer Zeitung, werde der Startschuss für die Dreharbeiten im Oberen Schlichemtal voraussichtlich Ende Dezember 2011 fallen.

Wie der Schömberger Bürgermeister Karl-Josef Sprenger in der Sitzung des Gemeinderats am Mittwoch mitteilte, habe Schumacher gegenüber der Stadtverwaltung und dem Gemeinderat sein Filmprojekt erläutert, das das Gremium einstimmig befürwortet habe. Zudem hätten die Räte zugestimmt, "die Stadt Schömberg als Drehort zur Verfügung zu stellen".

Laut Sprenger sind Filmarbeiten im Bereich Aspen, jedoch nicht am Originalschauplatz geplant. Die Stadtverwaltung werde demnächst mit den Eigentümern privater Flächen Kontakt aufnehmen, um die grundsätzliche Bereitschaft zu erkunden, ihre Grundstücke im kommenden Winter für dieses Projekt zur Verfügung zu stellen beziehungsweise zu klären, unter welchen Bedingungen dies geschehen könnte.