Gute Stimmung herrschte bei der Einweihung des Waldkindergartens "Räubernest". Foto: Kraushaar Foto: Schwarzwälder-Bote

Waldkindergarten: Bessere Infrastruktur

Von Albert M. Kraushaar

Bei der Inbetriebnahme im Oktober vergangenen Jahres musste man noch suchen, jetzt zeigen zwei große Schilder den Weg zum "Räubernest".

Schömberg-Bieselsberg. Das "Räubernest", so der Name für den neuen Waldkindergarten, ist in der Glücksgemeinde Schömberg angekommen. Die offizielle Einweihung erfolgte im Rahmen einer Feierstunde am 1. Mai durch Bürgermeister Matthias Leyn, Dietmar Greif von der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW), Ingrid Miklitz, Vorsitzende der Wald- und Naturkindergärten in Baden Württemberg, sowie Revierleiter Dominik Dast.

"Ich bin stolz darauf, heute hier stehen zu können und möchte mich bei allen Beteiligten, insbesondere den Eltern, die den Mut hatten, ihre Kinder anzumelden sowie bei den zahlreichen Helfern, die seit heute morgen im Einsatz sind, bedanken", sagte Catherina Haessler, Vorsitzende des Waldkindergarten "Räubernest", bei der Begrüßung . Nachdem sich im Dezember 2014 eine Initiative gegründet hatte und aus deren Mitte auch konkrete Vorschläge ausgearbeitet wurden, ging der Traum nach Überwindung von diversen behördlichen Hürden in Erfüllung.

Nach Fertigstellung 20 Plätze zur Verfügung

Inzwischen sind schon neun Kinder im "Räubernest" aktiv. Die Anlage bietet nach Fertigstellung Platz für 20 Kinder. Der Kindergarten ist täglich von 7.30 bis 13.30 Uhr geöffnet, sagte Haessler. Die waldpädagogische Arbeit wird von zwei Erzieherinnen geleistet. "Es ist schön, etwas Neues zu erleben. Dieser Waldkindergarten verbessert die Infrastruktur unserer Gemeinde", freute sich Michael Leyn.

Der Bürgermeister erinnerte an die ersten Anläufe. Davon sei viel Groll übrig geblieben. Er strich die sachliche Mitarbeit der Initiatoren und deren Durchhaltevermögen heraus. "Mein erster Eindruck aus den Gesprächen: Die Mädels schaffen das", so Leyn. "Es ist wichtig, was hier entstanden ist, jetzt sind wir bei Tagesstätten gut aufgestellt,unterstrich der Schultes.

"Waldkindergarten, verkörpert Waldpädagogik", erklärte Dietmar Greif, das sei ein besonderes Anliegen der SDW. Der Vorsitzende machte auf das Waldmobil und das Haus des Waldes, in Stuttgart in der Nähe des Fernsehturms, aufmerksam. Da es rund um das "Räubernest" schon mächtig grünt, hatte Greif zwei grüne Scheine mitgebracht. "Ein Teil davon ist zweckgebunden. Davon gibt es, wenn es wärmer wird, Eis für die Kinder und Erzieherinnen." Damit sorgte Greif für leuchtende Kinderaugen.

Offizielle Reden und Erklärungen sind die einen Seite, doch wie erkläre ich das alles den Kindern. Eigentlich unmöglich, doch für solche Fälle gibt es Dominik Dast. In einer geradezu perfekten, kindgerechten Ein-Mann-Show erläuterte der Bieselsberger Revierleiter die hoheitliche Zuständigkeit, seinen Aufgabenbereich und schloss am Ende mit den Worten: "Glaubt mir, ich wäre auch lieber bei euch ein Räuber als ein Häuptling."

Auch Dast war nicht mit leeren Händen gekommen. Er versprach für jedes Jahr eine Sitzbank in Form von Baumrugeln. Geradezu symbolisch gestaltete sich der Einweihungsakt per Handsäge, der belegt: Wenn alle kräftig mit anpacken, dann klappt es auch.

Informationen rund um das Räubernest gibt es im Internet unter www.waldkindergarten-raubernest.de. Darüber hinaus steht Catherina Haessler für Anfragen unter Mobiltelefon 0173/9 73 04 44 zur Verfügung.