Eifrig suchen kleine Bodenforscher beim Sommerferienprogramm Schömberg nach Insekten. Ein Mobiltelefon dient dabei als Taschenlampe. Foto: Fisel Foto: Schwarzwälder-Bote

Freizeitgestaltung: Schwarzwaldverein und GlücksUni arbeiten zusammen

Schömberg. "Gäbe es keine Insekten, würde der Wald an seinem Laub ersticken. Sie zersetzen das Laub zu Erde", so Lisa Hafer vom WaldMobil der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald.

Erfahrene Pädagogin

Zehn Kinder hatten sich bei der Schillereiche im Rahmen des Schömberger Sommerferienprogramms zu einem Kooperationsprojekt von KinderGlücksUni und Schwarzwaldverein Schömberg versammelt, um den Erklärungen der jungen Försterin zu lauschen. Und die musste ja wirklich wissen, was da im Untergrund des Waldes so vor sich geht! Denn die erfahrene Wald- und Erlebnispädagogin hat in Freiburg Waldwirtschaft und Umwelt studiert. Zusammen mit ihrem Assistenten Alexander Glotter wollte sie bei dem Forschungsabenteuer im Waldboden "Steinkriecher, Saftkugler & Co" jedoch nicht nur referieren, sondern die Kinder selbst Entdeckungen machen lassen.

Als Ausgangs- und Sammelpunkt bauten die jungen Bodenforscher zunächst ein Waldsofa. Dann wurden drei Gruppen gebildet, die mit allen notwendigen Materialien wie Lupengläser und Pinzetten ausgerüstet wurden. "Achtet immer auf das Wohl der Tiere. Sperrt keine Spinnen zu Insekten, denn die fressen die Insekten", betonte Hafer, bevor sie die Kinder auf ihre Forschungstouren in Wald und Wiese schickte.

Nach einer guten halben Stunde waren die Sammelbehälter gut gefüllt mit Ameisen, Käfern, Tausendfüßlern und Spinnen. Fundstellen im Wald waren vermodernde Baumstümpfe oder Moosteppiche. Auf der Wiese gingen vor allem Heuschrecken in die Fallen. Mithilfe der Mikroskope im Inneren des WaldMobils studierten die Jungforscher ihre rätselhaften Tierfunde. Jetzt war vor allem Konzentration gefordert, denn anhand von Schaubildern oder Katalogabbildungen sollten die jeweiligen Objekte identifiziert werden.

Nach teils heftigen Diskussionen stand schließlich das Ergebnis fest. Beispielsweise handelte es sich bei dem sechsbeinigen Insekt mit hochglänzendem Chitinpanzer um einen seltenen, unter Naturschutz stehenden Laufkäfer. "Haltet Euch nicht zu lange damit auf, wir wollen die Tiere so schnell wie möglich wieder in die Freiheit entlassen", mahnte die Waldexpertin. Und so wurden die Tiere kurz darauf wieder an ihren jeweiligen Fundorten ausgesetzt.

Kleines Suchspiel

Nach dem von Elisabeth Aberger, Edgar Hiemer und Klaus Werdin vom Schwarzwaldverein vorbereiteten "Vesperle" folgte ein Suchspiel. Dazu hatte Angelika Lipinski von der KinderGlücksUni an Bäumen in der Umgebung kleine Bildchen mit Texten angeheftet, die gesucht und zum Sammelpunkt auf der Wiese gebracht werden mussten.

Zur Überraschung der Kinder waren auf den Karten Roboter abgebildet. "Das sind den Käfern nachempfundene Roboter. Die Natur ist für Ingenieure ein großer Lehrmeister. Bionik nennt man das", erklärte Lipinski. Auf diese Weise lernten die Kinder den Löschroboter "OLE" und den Rückbauroboter "BRACHYO" kennen. "OLE" wird vor allem zum Aufspüren und Löschen von Waldbränden eingesetzt. Den Abschluss des Nachmittags bildete die Ernennung der frischgebackenen Forscher zum Walddetektiv in Verbindung mit einer Urkunde.