In der Fahrradwerkstatt bei Reto Lüscher wurde fleißig angepackt. Foto: Freimüller Foto: Schwarzwälder-Bote

Erste Lernwerkstatt des Arbeitskreises Asyl / Eritreer und Afghanen haben viel gelernt / Weitere Angebote gesucht

Schömberg. Die Zeit in der Anschlussunterbringung für das Kennenlernen handwerklicher Grundkenntnisse nutzen – dieses Angebot möchte die "Schömberger Lernwerkstatt für Flüchtlinge im Arbeitskreis Asyl" den in Schömberg lebenden Flüchtlingen machen.

Durch einen Bericht im Südwestrundfunk (SWR) auf die Flüchtlingsarbeit in Schwäbisch Gmünd aufmerksam geworden, machten sich Dörte Stecher und Gabriele Freimüller im Juni auf den Weg, um sich vor Ort zu informieren. Inspiriert von der "Lernwerkstatt HuT", die der pensionierte Ingenieur und Pädagoge Ludwig Majohr dort 2014 ins Leben gerufen hat, machten sie sich daran, über den Arbeitskreis Asyl in Schömberg ein ähnliches Angebot auf die Beine zu stellen.

Ziel ist es, den Flüchtlingen eine sinnvolle Beschäftigung zu bieten und ihnen die Möglichkeit zu geben, festzustellen, welche Fertigkeiten sie besitzen. Daneben soll die Sprachkompetenz gefördert werden, indem die handwerklichen Begriffe auf Deutsch benannt werden.

Für jeden Workshop, den die Flüchtlinge besuchen, erhalten sie eine Bescheinigung. Damit können sie bei der späteren Jobsuche ein Dokument vorlegen, zumal Nachweise über geleistete Arbeit in ihrem Heimatland eher selten sind.

Der erste Workshop fand zum Thema "Fahrradmechanik" statt. Experte Reto Lüscher aus Oberlengenhardt hatte sich auf Nachfrage spontan bereit erklärt, einen solchen Workshop zu leiten. Elf Asylsuchende aus Eritrea und Afghanistan hatten sich in der von Reinhold Burgbacher in Langenbrand zur Verfügung gestellten Werkstatt eingefunden, um zu lernen, wie ein Rad gewechselt, ein Schlauch eingezogen, die Gangschaltung und die Bremsen eingestellt werden oder eine Kette aufgezogen wird. Daneben lernten die Flüchtlinge die deutschen Begriffe und bekamen eine Einweisung in die wichtigsten Verkehrsregeln. Die jungen Männer waren voll bei der Sache, folgten aufmerksam den Ausführungen von Workshopleiter Lüscher und zeigten sich geschickt beim Nachmachen und Üben des Gezeigten.

Am Ende waren sich die Asylsuchenden einig: "Es war ein toller Abend, wir haben viel erklärt bekommen, viel gelernt und nette Menschen aus Schömberg kennengelernt. Schon heute freuen wir uns auf den nächsten Workshop."

Dieser findet am 26. Oktober statt. An diesem Abend werden die Förster Jörg Krax und Alex Volkert den Asylsuchenden zeigen, wie Nistkästen gebaut werden.

Ziel ist es, mindestens zwei Mal im Monat Workshops zu Themen wie Arbeiten mit Holz, Metall oder Farbe anzubieten. Wer Interesse an einer Mitarbeit hat und einen Workshop anbieten möchte, setzt sich mit Gabriele Freimüller, Telefon 07084/77 74,in Verbindung.