Die jungen Studenten der KinderGlücksUni Schömberg erproben ihren Gleichgewichtssinn mithilfe von Medizinbällen.             Foto: Fisel Foto: Schwarzwälder-Bote

Bei der KinderGlücksUni Schömberg geht es um das Thema "Füße" / Theorie und Praxis im Wechsel

Von Andrea Fisel

Schömberg. "Viele Kinder bewegen heutzutage nur noch ihre Finger", stellt Peter Olles fest, wenn er seinen Blick über den Schulhof wandern lässt. In den Augen des Orthopäden eine bedauerliche Entwicklung – weiß er doch, wie wichtig gesunde Füße für den Menschen sind.

Bei den Mädchen und Jungen, die an den Vorlesungen zum Thema "Alle Füße voll zu tun – gesunde Füße tragen weiter" an der KinderGlücksUni Schömberg teilnahmen, schien sich jedenfalls dieses Problem – zumindest vorläufig – noch nicht zu stellen. Zeigten sich doch keine gravierenden Auffälligkeiten oder Probleme bei den betreffenden Kinderfüßen. Im Übrigen gaben viele der kleinen Studenten als Hobby "Inliner fahren" an, was Angelika Lipinski im Besonderen freute, da diese Sportart zu den Lieblingsfreizeitbeschäftigungen der KinderGlücksUni-Organisatorin gehört.

Von dem Facharzt für Orthopädie aus Bad Wildbad erfuhren die Kinder Interessantes über den menschlichen Fuß wie Knochenaufbau, Funktionen, Gesunderhaltung oder Krankheiten. "Um eure Füße und somit euren ganzen Körper gesund zu erhalten, solltet ihr im Laufe eures Lebens ungefähr fünf Mal die Erde umrunden", legte er seinen jungen Zuhörern ans Herz. Schmunzelnd fügte er an, dass damit eine Strecke von ungefähr fünf Kilometern pro Tag gemeint sei, nachdem ein Junge sich besorgt nach den notwendigen Pausen erkundigt hatte.

Den theoretischen Ausführungen folgten praktische Beispiele: das Balancieren über ein auf dem Boden liegendes Seil, das Erspüren verschiedener Unterlagen oder das aufrechte Laufen auf einem Medizinball. "Ihr solltet so oft wie möglich barfuß laufen", empfahl Stephan Schlecht, obwohl der orthopädische Schumachermeister aus Bad Wildbad eigentlich in erster Linie Schuhe und Schuheinlagen herstellt. Aber deshalb gebe er diesen Rat, betonte er, weil er wisse, wie sich Fehlstellungen, mangelnde Bewegung oder falsche Behandlung der Füße mit zunehmendem Alter auswirken können.

"Und für diese kranken Füße stellen wir dann Schuhe her", veranschaulichte er den Kindern anhand eindrücklicher Bilder und Videoaufnahmen. Ungefähr 40 Stunden brauche er, bis ein individuelles Schuhmodell angepasst und hergestellt werde. Jedes Kind durfte unter fachkundiger Anleitung seinen persönlichen Fußabdruck in einer orthopädischen Formschaumplatte einprägen und mit nach Hause nehmen.

Nach dem gemeinsamen Mittagessen im Kurhaus stand Fußmalerei auf dem Programm: Mit Zehen und Dispersionsfarbe gemalte Blüten und Gräser ließen rund um den Fußabdruck jedes Kindes eine fröhlich-bunte Blumenwiese auf einer Spanplatte entstehen. Von Podologin Tünde Kiss aus Schömberg erhielten die Glücksstudenten eine wohltuende Fußmassage mit tags zuvor eigenhändig hergestellten Ölen und Anleitungen in Sachen Fußpflege.