Die Architekten Patrick Saffrin und Daniela Bechtold haben das Areal überplant, auf dem die Erschließungsarbeiten vorgenommen werden. Foto: Visel/Hauser/Archiv

Stadt Schömberg erhält beim Städtebaukongress am 14. November Preis für das "innovative Wohnbaukonzept".

Schömberg - Bürgermeister Karl-Josef Sprenger freut sich: "Die Stadt Schömberg wird mit der Überplanung des Kinoareals für eine beispielhafte innerstädtische Nachverdichtung ausgezeichnet", teilt er mit. "Wir freuen uns über den Erfolg."

Die Stadt hatte sich beim Wettbewerb "Haus. Quartiere. Wohnen nachhaltig gestalten", der von der Arbeitsgemeinschaft baden-württembergerischer Bausparkassen in Partnerschaft mit dem Land, Kommunen, Bauträger, Architekten und Bürgerinitiativen durchgeführt wurde, mit dem Kinoareal beworben.

Wie Sprenger mitteilt, seien aus den 80 eingegangenen Beiträgen 18 Projekte als herausragend bewertet worden – darunter das Schömberger Kinoareal, das derzeit erschlossen und im Herbst bebaut werden soll. Des Weiteren werden städtebauliche Vorhaben unter anderem in Rottenburg, Tübingen und Reutlingen ausgezeichnet.

Kostengünstiges Bauen durch die Nutzung von Synergieffekten einer Bauherrengemeinschaft, höchster Dämmstandard mit natürlichen Materialien für eine nachhaltig-baubiologische Lösung mit Passivhaus-Standard sowie der Verzicht auf fossile Brennstoffe zeichnen die Bebauung auf dem Kinoareal aus.

Auf dem 1700 Quadratmeter großen Areal hinter der Zehntscheuer entstehen nach Plänen der Architektengemeinschaft Patrick Saffrin/Daniela Bechtold zwei Einfamilienhäuser, ein Mehrfamilienhaus mit Büroflächen sowie ein weiteres Gebäude mit einem Büro und einem Gesundheitszentrum.

Die Preise werden im Rahmen eines Städtebaukongresses am Freitag, 14. November, im Stuttgarter Haus der Wirtschaft überreicht. Die Preissumme beträgt insgesamt 62 500 Euro. Der ehemalige Bundesumwelt- und Bundesbauminister Klaus Töpfer sowie der Stuttgarter Umweltminister Franz Untersteller werden beim Kongress sprechen.

Bei dem Wettbewerb wurden beispielhafte Projekte und Konzepte im Ländle – vom Einfamilienhaus über Wohnanlagen bis hin zum Wohnquartier – gesucht, "die Wohnungsneubau, Wohnungsbestand und Wohnumfeld nachhaltig qualifizieren und zugleich architektonischen und baukulturellen Qualitätsansprüchen Rechnung tragen". Bewertet wurden dabei eine flächensparende Siedlungsentwicklung und eine kooperative Quartiers- und Stadtteilerneuerung, in die alle Akteure eingebunden wurden. So betont der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft der Bausparkassen, Bernd Hertweck: "Das Bauen der Zukunft steht vor großen Herausforderungen und muss sich durch einen intelligenten Einsatz von Energie und Fläche auszeichnen." Wie es in einer Mitteilung heißt, sei es der Fachjury nicht leicht gefallen, die Sieger zu ermitteln, weil alle eingereichten Projekte die Zielsetzung eindrucksvoll umgesetzt hätten.

Das Konzept zur Bebauung des Kinoareals, das jetzt Kinoplatz heißt, ist im Rahmen einer Bürgerbeteiligung entwickelt worden. Horst Kraft hatte mit seinem Vorschlag "Junges Wohnen" gewonnen. Ihm schwebten ein Eiscafé sowie eine Art Gründerzentrum mit Wohnen vor. Insgesamt sind 47 Bürgervorschläge eingereicht worden.