Schömbergs stellvertretender Bürgermeister Joachim Zillinger (rechts) hatte in der Übergangszeit viel zu tun. Dazu gehörte auch die Amtseinsetzung des neuen Bürgermeisters Matthias Leyn. Foto: Fritsch Foto: Schwarzwälder-Bote

Stellvertretender Rathauschef Joachim Zillinger überbrückt vakante Zeit / Rathaus-Team gelobt

Von Steffi Stocker

Schömberg. Inzwischen ist der am 1. März gewählte Bürgermeister Matthias Leyn offiziell in sein Amt eingesetzt. Die sechswöchige Vakanz auf dem Chefsessel des Rathauses überbrückte indes der stellvertretende Bürgermeister Joachim Zillinger.

In der Regel haben die hauptamtlichen Bürgermeister in den Reihen der jeweiligen Gemeinderäte zwei oder drei Stellvertreter. Sie unterstützen das Gemeindeoberhaupt schon mal während dessen Urlaub, im Krankheitsfall oder bei terminlichen Überschneidungen.

Für Zillinger wurde das Ehrenamt des stellvertretenden Bürgermeisters jüngst beinahe zu einem Vollzeit-Job. "In den letzten beiden Wochen vor der Amtseinsetzung war ich jeden zweiten Tag im Rathaus und habe in der gesamten Zeit ein tolles, engagiertes und kompetentes Team erlebt", fasste er im Gespräch mit unserer Zeitung zusammen. Schon am Tag nach der entscheidenden Wahl war er durch die scheidende Bürgermeisterin Bettina Mettler darüber informiert worden, dass sie nur laufende Arbeiten beende und dann Urlaub habe. "Es gab keine Übergabe und ein Kontakt war mir nicht mehr möglich", sagte Zillinger. Er berichtete von einer enger Abstimmung mit den Amtsleitern. Ihm habe die Arbeit viel Spaß gemacht, zumal ihn die Mitarbeiter immer wieder durch Hilfsbereitschaft, Eigeninitiative und vor allem Freundlichkeit überrascht hätten.

Andererseits habe die Interims-Verantwortung seinen Horizont in mehrere Richtungen erweitert. "Ein Bürgermeister muss Visionär und Stratege gleichzeitig sein und Bereitschaft haben, dicke Bretter zu bohren", resümierte Zillinger. Es gebe ein breit gefächertes Spektrum an Angelegenheiten. Erörterung von Sachthemen, Vorbereitung, Moderation und Nachbereitung von Gemeinderatssitzungen, Korrespondenzen mit Verbänden und Behörden, aber auch Glückwünsche an Jubilare oder Nachrufe sowie Presseerklärungen umfassten den Aufgabenbereich, um nur einige Beispiele zu nennen. Dafür band er immer wieder die beiden weiteren Stellvertreter aus dem Gemeinderat ein. "Formulierungen stimmte ich immer wieder auch mit Bürgermeister Matthias Leyn ab, vor allem, wenn es um Themen ging, die immer wieder zu bearbeiten sind", sagte Zillinger.

Obwohl er ein eingefleischter Schömberger ist, lernte selbst der langjährige Gemeinderat weitere Facetten innerhalb der Bürgerschaft und des Vereinslebens kennen. "Bürgermeister ist ein Traumberuf, steht man doch einer kommunalen Gesellschaft vor, ist quasi der Dirigent eines Orchesters, dessen guter Klang nur mit Fingerspitzengefühl und Freude an der Arbeit und Achtung vor den mitwirkenden Menschen zustande kommt", zog Zillinger sein Fazit. Deshalb brachte er abschließend seine Wertschätzung gegenüber den Mitarbeitern zum Ausdruck, offenbar ein Novum, wie diverse Reaktionen ihm zeigten.

"Er hat seine Aufgabe sehr gut bewältigt", würdigte Bürgermeister Matthias Leyn das Engagement des Interims-Bürgermeisters.