Wassermeister Klaus Armbruster erklärt den Ortschaftsräten das Innenleben des neuen Hochbehälters im Bereich "Bühl" in Vorderlehengericht. Foto: Herzog Foto: Schwarzwälder-Bote

Hochbehälter "Bühl" nach der Sanierung wieder am Netz / Eigenwasserversorgung wird gestärkt

Von Lothar Herzog

Schiltach-Lehengericht. Der kürzlich (wieder) in Betrieb gegangene Hochbehälter "Bühl" erhöht die Versorgungssicherheit für Vorderlehengericht und Schiltach talabwärts. Das hat sich die Stadt 570 000 Euro kosten lassen. Vor Sitzungsbeginn traf sich der Ortschaftsrat Lehengericht am Montag im Bereich "Bühl", um das bis auf die Einzäunung fertiggestellte und in Betrieb genommene Bauwerk zu besichtigen.

1971 entsteht dererste Tank mit Aufbereitungsanlage

Wie Ortsvorsteher Thomas Kipp den Räten verriet, sei im Jahre 1971 an dieser Stelle der erste Hochbehälter mit Aufbereitungsanlage und einem Fassungsvermögen von 200 Kubikmetern erstellt worden. Er habe die örtliche Wasserversorgung für Vorderlehengericht bis zum Industriegebiet Hohenstein gesichert. Gespeist worden sei der Hochbehälter, in dem das Rohwasser mittels Ozonierung und Filtrierung aufbereitet worden sei, mit Wasser aus dem hinteren Erdlinsbach. Erhöhte Anforderungen an die Trinkwasserqualität und der Ablauf der wasserrechtlichen Genehmigung hätten im April 2000 zum Betriebsende der Wasserversorgungsanlage geführt.

Versuche in den Jahren danach, durch die Erschließung neuer Quellen die Wasserversorgung zu erhalten, seien gescheitert. Nach der Stilllegung der alten Anlage sei der Bereich Vorderlehengericht mit Trinkwasser aus dem Hochbehälter "Baldersäcker" im Wohngebiet Hoffeld versorgt worden.

Aus Gründen der Versorgungssicherheit habe der Ortschaftsrat die Ertüchtigung des alten Hochbehälters angeregt. Für einen Neubau habe neben der Erhöhung der Versorgungssicherheit auch die Steigerung der Eigenwasserversorgung durch zusätzliche Speichermöglichkeiten des Wassers aus den Quellen im Kaibach, Müllers Wald und Waldenbrunn gesprochen, erläuterte Kipp. Ende des Jahres 2012 sei mit dem Bau eines neuen Behälters, der in die Grundmauern des alten errichtet worden sei, begonnen worden. Er diene jetzt nur noch als Zwischenbehälter mit circa 175 Kubikmeter Speicherinhalt.

Somit werde ein wichtiger, allerdings auch teurer Beitrag zur regionalen und nachhaltigen Eigenwasserversorgung von Vorderlehengericht und Teilen Schiltachs geleistet, erklärte der Ortsvorsteher. Stadtbaumeister Roland Grießhaber ergänzte, mit dem neuen Hochbehälter werde eine Versorgungssicherheit von zwei bis drei Tagen erreicht. Er sei als reiner Zweckbau mit zwei Kammern und richtigem Wassermanagement errichtet worden, weil immer auch an die Folgekosten gedacht werden müsse.

Nachts werde er mit Eigenwasser aus dem Hochbehälter "Baldersäcker" gefüllt und tagsüber die Haushalte damit versorgt. Da der Hochbehälter "Bühl" etwa einen Meter höher liege, müsse ein kleiner Leitungsteil hochgepumpt werden. Hierfür werde ein älterer Strang genutzt. Selbst bei Reparaturen an der Trinkwasserleitung nach Schiltach könnten die Versorgung der Anwohner und der Betrieb uneingeschränkt weiter gehen. Auch sei es möglich, Zonen bei Wasserverlusten zu bilden und so schneller bei Rohrbrüchen zu reagieren.

Die Kammeroberflächen seien nicht mehr wie früher gefliest, sondern in Beton und die Rohre in Edelstahl ausgestaltet, erläuterte Roland Grießhaber.