Schiltacher Pärchen-Abend. Der eine will bloß ein "Gurkagläsle", der andere kriegt gleich ein neues Herzblatt. Foto: Schmidtke Foto: Schwarzwälder-Bote

Schiltacher Bürgerball am Valentinstag steht ganz im Zeichen der Liebe – und der Spöttelei

Von Karin Schmidtke

Schiltach. Ein rundum abwechslungsreiches, gelungenes Programm pfefferte die Narrenzunft beim Bürgerball in Schiltach auf die Bühne. Beste Laune herrschte im Pater-Huber-Saal – der am Valentinstag ganz unter dem Zeichen der Liebe stand.

Ulknudel Tatjana Widmann moderierte das Programm. Aus den Mülltonnen heraus begrüßten der Vorsitzende Stefan Wolber und seine Vize Alexandra Vondrach die Gäste im vollen Haus. Sodann folgte ein Auftritt der "Gruppe zwei" der Stadt- und Feuerwehrkapelle, die das Kontra-Team zu den Krampfmusikern darstellt. Jedes Jahr zieht die "Gruppe zwei" mit einem anderen Motto in die Fasnet, und so machten die Musiker als wilde Affenbande Stimmung.

Ist Bürgermeister Thomas Haas nicht bereits vergeben? Der Schultis kam jedenfalls auf der Bühne zu einer neuen Partnerin. "Herzblatt" wurde gespielt, und das Liebesspiel schüttelte ordentlich die Zwerchfelle durch. Ein witziger Gig war ebenfalls Heidi Schäfer mit ihren vier Glocken von Rom. Das Publikum bog sich vor Lachen auf den Plätzen. Mit einer inhaltsstarken Büttenrede ging Achim Babbel-Mayer auf das aktuelle Geschehen im Städtle ein. Habe Bürgermeister Thomas Haas etwa heimlich einen Zweitschlüssel für das Rathaus anfertigen lassen, um auch über die närrische Zeit hinein zu kommen? Mayer foppte die Silvesterrede des Schultis und blickte mit Ironie in die Vereine.

Die Naturfreunde konnten in der jüngsten Versammlung den Verein nicht auflösen, zu wenig Mitglieder waren da. "Ihr hättet im Altersheim zusammen sitzen sollen", spottete es aus der Bütt. Das Altersheim sei allerdings proppevoll. Dabei sollten alte Schiltacher doch ihren Lebensabend in Schiltach bekommen könnten, wünschte sich Mayer und erntete mächtig Applaus. Die Firma BBS sei jetzt in österreichischen Händen und von der Firma Hansgrohe aus strömten Chinesen mit Kameras in durch das Städtle. Schön, dass ein Schiltacher jetzt das Gasthaus Sonne bewirte. Nur sei dort das Brennholz leer und der Kachelofen kalt. Die Stammtischgäste bringen aber neuerdings immer eine Tüte Holzscheite mit. Nachdem Hans Harter ein Narrenblatt von 1916 gefunden habe, könne man ja bald das 100. Jubiläum feiern, freute sich Mayer.

Schön, dass ein Quintett nochmals den Schnurr-Ohrwurm "Mir reicht’s, wenn i weiß, dass i könnt, wenn ich wet…" sang, bei dem das Publikum miteinstimmte. Für etliche Lacher sorgten auch der "Drei Damen vom hinteren Städtle". Heike und Marion Bauer und Julia Spiegl tratschten als betagte Omis und wussten manche neue Schnurre. So habe ein Kandidat bei einem Ausflug zur Bärenhöhle die Handbremse nicht angezogen und sein Auto später auf einem niederer liegenden Parkplatz gefunden. Immer komplizierter werde die Post. So habe ein Schiltacher ein Päckchen an sich selbst geschickt, da er Absender und Adressat verwechselte. Die Handballer freuten sich über neue Trikots – die vorne unten hinten unterschiedliche Nummern hatten. Als verheiratetes Pärchen trumpften Eugen und Trudel Dummsdorf, alias Daniela Seifert und Stefan Wolber, bei der Castingshow auf. Die resolute Trudel zog sich mitten auf der Bühne umständlich um, so dass man prustend loslachte. Am Ende gab es das Lied "Schatz, kauf mir a Gurkagläsle", wobei der arme Gatte jedes Mal Prügel kassieren musste.