"Alles meine Kinder": Die Sulgener Nähkünstlerin Rebecca Roth hat einen engen Bezug zu ihren Arbeiten. Foto: Herzog Foto: Schwarzwälder-Bote

Ausstellung: Nähkünstlerin Rebecca Roth zeigt ab heute ihre Arbeiten im Treffpunkt in Schiltach

Von Lothar Herzog

Die Sulgener Nähkünstlerin Rebecca Roth stellt ab heute, Mittwoch, rund 20 farbenprächtige Qulits im Treffpunkt Schiltach aus.

Schiltach. Die Vernissage zur Ausstellung folgt am Sonntag, 4. Juni, ab 11.30 Uhr. Besucher können dann mehr erfahren über ihre Arbeiten und die Techniken des "Patchworking". Nach der Premiere vor zwei Jahren an gleicher Stätte ist es für die Sulgenerin die zweite Einzelausstellung. Sie wird bis Ende Juli dauern. Ein ungeschriebenes Gesetz verbietet es ihr, ein Kunstwerk ein zweites Mal auszustellen.

Vernissage folgt am Sonntag um 11 Uhr

Nächstes Jahr im Sommer feiert der Patch- und Quilt-Circle Schramberg das zehnjährige Bestehen mit einer Ausstellung bei der Künstlergruppe "Palette" Schramberg. "Da mache ich dann eine Retrospektive", verrät die Fachfrau. Der Favorit ihrer Ausstellung im Treffpunkt, die den Titel "Patchwork heute" trägt, ist eine zwei auf zwei Meter große Tagesbettdecke, die ebenso als individueller Wandschmuck verwendet werden kann.

Ihre Anfänge in der Arbeit des bunten Kunstwerks mit amerikanischem Touch und dem Namen "Trip around the World" liegen mehr als ein Jahrzehnt zurück. "Weil ich keine Lösung für das Quilten hatte, habe ich es immer wieder liegen gelassen. Ich habe dann eine Spezialistin kennengelernt, die das übernommen hat", freut sich Roth darüber, dass nun eines ihrer ältesten Werke vollendet wurde und ausgestellt werden kann. Obwohl schon fertiggestellt, bevor das Thema aktuell wurde, zeigt sie passend zur aktuellen Flüchtlingssituation auch ein Quilt namens "Freiheit", der mit arabischer Schrift und Stacheldraht eine Geschichte aus Palästina erzählt. Hierfür hat sie handgefärbte Stoffe und den Einsatz eines Thermofaxgeräts verwendet.

Von jedem ihrer Kunstobjekte ist sie fasziniert. Dennoch fällt ihr die Trennung bei einem Verkauf nicht sonderlich schwer. "Es sind zwar alles meine Kinder. Aber ich brauche auch Platz für Neues. Der Weg ist das Ziel", schildert sie ihr Verhältnis dazu. Das Hobby der textilen Kunst ist für die Sulgenerin längst zu einer leidenschaftlichen Sucht geworden, die aber glücklicherweise nicht krank macht. Da gebe es nur "Entweder oder", aber keine halben Sachen.  "Patchworken ist so ungemein vielschichtig und vielseitig, das kann man in Worte kaum beschreiben", schwärmt die flinke Näherin. So unterschiedlich die Exponate zu gemalten Bildern auch sind, eines haben sie gemeinsam: Oft braucht es einen zweiten Blick, um mehr über das Objekt zu erfahren.  Die Öffnungszeiten des Treffpunkts Schiltach sind mittwochs, freitags und sonntags, jeweils von 14.30 Uhr bis 17.30 Uhr.