Mit vereinten Kräften stemmte sich die SG Schenkenzell/Schiltach (Gerardo Rendina und Max Kaufmann) gegen die knappe Niederlage, sind in der Aufstiegsrelegation eine Runde weiter. Foto: Sigwart

Handball: Männer der SG Schenkenzell/Schiltach auch in Unterzahl nicht aufzuhalten.

Die knappste aller möglichen Entscheidungen gab es in diesem Relegationsrückspiel. Die Schwarzwälder verloren zwar 24:26, kamen aber nach ihrem 29.26-Sieg aus dem Hinspiel dennoch eine Runde weiter.

Gleich zu Beginn legte der ESV Weil los, als wollten sie die Gästemannschaft aus der Halle katapultieren. Schnell stand es 3:1 für Weil und die SG tat sich wie im Hinspiel schwer, die athletische Rückraumachse Schamberger/Ludwig/Tüxen in den Griff zu bekommen. Erst allmählich gelang es den Schwarzwäldern, sich besser auf den Gegner einzustellen. Es dauerte aber bis Mitte der ersten Halbzeit, um beim 7:6 zum ersten Mal in Führung zu gehen.

Gleichzeitig verletzte sich Max Kaufmann, was eine erhebliche Schwächung auf Seiten der SG bedeutete. Beim 9:9 eine kurze Schwächephase der Gastgeber, was zu einer 13:9 Führung für die Kinzigtäler führte. Den Weilern blieb es vorbehalten den letzten Treffer vor der Halbzeit zu erzielen und so ging man mit einem 13:10-Vorsprung in die Kabine.

Nach dem Wechsel waren die SG-Spieler gleich hellwach und erzielten zwei weitere Tore zum 15:10. Nun dachten alle, dass die Relegation bereits überstanden sei. Doch weit gefehlt. Der ESV Weil kam auf 15:13 heran. In dieser Phase bereitete erneut Kreisläufer Bödeker der SG-Abwehr enorme Schwierigkeiten. Ein ums andere Mal konnte man sich nur noch mit Fouls retten, was jedes Mal eine Zwei-Minuten-Strafe zur Folge hatte. So erwischte es in der 42. Minute Luis Kaufmann, der innerhalb von sieben Minuten drei Zeitstrafen erhielt, was seine Disqualifikation nach sich zog. Dies bedeutete vor allem in der Abwehr eine extreme Schwächung. Aber es gab da ja noch einen überragenden Torhüter Nicolaj King. Er parierte in der zweiten Hälfte insgesamt sechs Siebenmeter und hielt auch ansonsten seinen Kasten sauber.

Immer wieder versuchten die Spieler des ESV Weil durch gezieltes Provozieren die Gästemannschaft aus dem Tritt zu bringen, was ihnen aber nicht gelang. Der Weiler Spieler Markus Schönmüller übertrieb es dann doch und versetzte Hannes Gaiser einen Kopfstoß, was die Rote Karte für den ESV-Akteur zur Folge hatte. Die Gäste ließen sich durch die provokanten Spielweise der Gastgeber nicht aus dem Rhythmus bringen und konnte bis zum 24:22 den Zwei-Tore-Vorsprung halten.

Es waren noch vier Minuten zu spielen, da disqualifizierten die Unparteiischen mit Yannik Bessei einen weiteren SG-Spieler. Völlig zu Recht bekam auch er die dritte Zweiminutenstrafe. Weil witterte nochmals Morgenluft und setzte alles auf eine Karte.

Der SG Schenkenzell/Schiltach schwanden nun die Kräfte, da man beinahe eine komplette Halbzeit in Unterzahl speilen musste. Allerdings war die Chancenauswertung in den letzten Minuten katastrophal, so dass der ESV Weil 40 Sekunden vor Schluss der Partie plötzlich mit 26:24 führte.

Anstatt den Angriff auszuspielen warf man völlig unvorbereitet auf das gegnerische Tor, was zu einem erneuten Ballbesitz für Weil führte. Es waren noch 20 Sekunden zu spielen, also genügend Zeit um noch einen weiteren Treffer zu erzielen. Doch die SG-Spieler rappelten sich noch einmal auf und warfen die letzten Körner in die Waagschale. Es reichte schließlich zum viel umjubelten Weiterkommen, trotz einer 24:26-Niederlage. Die SG spielt nun bereits am kommenden Freitag um 20 Uhr bei Drittletzten der Südbadenliga, dem TuS Oberhausen. SG Schenkenzell/Schiltach: Jürgen Wöhrle, Nikolaj King – Tobias Oberföll (6/3), Julian Armbruster (2), Joel Schneider (1), Yannik Bessei (2), Hannes Gaiser (4), Max Kaufmann (1), Claudio Hauger, Luis Kaufmann (5), Daniel Bühler, Gerardo Rendina (2), Nico Harter (1), Dominik Weichenhein.