Trachtenkapelle begeistert / Heinz Rösch und Herbert Armbruster für 100 Jahre Treue geehrt

Von Georg Borho

Schiltach-Lehengericht. Bei ihrem traditionellen Frühjahrskonzert in der Gemeindehalle spannte die Trachtenkapelle Lehengericht einen Melodienbogen über 250 Jahre populäre Musik.

Unter der Leitung von Albert Brüstle meisterten die begeisternd aufspielenden Musiker das anspruchsvolle Programm mit Bravour. Mit seinem fundierten Wissen verstand es Moderator Stefan Wolber bestens, die Konzertbesucher auf die jeweiligen Stücke einzustimmen.

Nachdem zu Anfang mit "Air" das wohl bekannteste Werk von Johann Sebastian Bach noch etwas bedächtig interpretiert wurde, steigerte sich das Orchester bei Beethovens Ode "An die Freude" und ließ danach bei einem Medley der bekanntesten Werke von Edith Piaf und Gilbert Becaud die besungenen Rosen in voller Blüte erstrahlen. Frank Sinatra sang einst seinen legendären Hit "My Way" bevorzugt am Programmschluss.

Mit ihren virtuosen Interpretationen steuerten die Solisten Pascal Knödler (Saxophon), Mathias Kern (Posaune) und Jochen Wolber (Trompete) zu diesem Konzertabend bereits im ersten Programmteil einen Höhepunkt bei.

Der niederländische Ted Huggens zählt zu den populärsten zeitgenössischen Komponisten. Seine Musik basiert melodisch und harmonisch oft auf klassischen Prinzipien. Mit einem seiner bekanntesten Werke "Choral and Rock Out" gelang dem Orchester eine überzeugende Kostprobe. "The Bridge on the River Kwai", der älteren Generation als "Die Brücke am Kwai", oder "River-Kwai-Marsch" besser bekannt, ging in die Filmgeschichte ein. Wie der Moderator schmunzelnd verriet, sollte der Marsch auch bei dem Konzert in der Nähe des Kinzigsteges für musikalische Furore sorgen. Die Stimme von "Tiger" Tom Jones sucht heute noch ihresgleichen. In einem Medley steuerte das gut geschulte Orchester Melodien seiner besten Hits bei.

Der Songschreiber und Sänger Gilbert O’Sullivan feierte in den 90er-Jahren ein vielbeachtetes Comeback. Den beiden Posaunisten Gerhard Sum und Mathias Kern gelang bei der Interpretation von "Matrimony" ein beeindruckender Gala-Aufritt.

Nach dem langanhaltenden Applaus zu urteilen, hätte "An Tagen wie diesen", so der Titel der Toten Hosen, das Programm noch etwas länger dauern dürfen. Die Konzertbesucher durften zwar "böhmisch" davon träumen, erhielten jedoch mit der Polka "Wir Musikanten", "Amazing grace" und dem "Badnerlied-Marsch" adäquaten Ersatz nachserviert.

In der Pause bat der Vorsitzende Werner Engelmann Heinz Rösch und Herbert Armbruster zu einer seltenen Ehrung auf die Bühne. Rösch blickt bereits auf eine 60-jährige, passive Mitgliedschaft zurück. Armbruster war zunächst zehn Jahre lang aktives Mitglied und ist seit 30 Jahren passiv förderndes Mitglied. Engelmann würdigte die Vereinstreue mit Urkunde und Präsent. Zu Ehren der beiden Jubilare spielte das Orchester "Mars der Medici".