Die ausscheidenden Chormitglieder (von links) Waltraud Rombach, Elisabeth Nagel, Siegfried Nagel und Gertrud Rehsöft, dann Chronist Winfried Staiger, Ausschussmitglied Martin Schillinger, Obfrau Sigrid Nühnen und die Vorsitzende des Kirchengemeinderats, Ursula Buzzi. Foto: Rombach Foto: Schwarzwälder-Bote

Dirigentenfrage noch nicht gelöst

Von Rolf Rombach

Schiltach. Die Kantorei an der evangelischen Stadtkirche Schiltach legt eine Pause ein. Grund ist die derzeitige Vakanz des Dirigentenamts.

Nach dem Tod von Kantor Detlev Zeller war die Kantorenstelle nicht mehr besetzt worden. Zwischenzeitlich war zwar Organist Matthias Kiefer als Chorleiter eingesprungen, aber er hat zwischenzeitlich diese Tätigkeit aufgrund persönlicher Veränderung aufgegeben. Versuche, einen neuen Chorleiter zu finden, sind bis jetzt fehlgeschlagen. Das Orgelspiel in den Gottesdiensten und bei den Kasualien wird im Rahmen des Möglichen aushilfsweise geleistet.

In überschaubarer Zeit, so kündigte Pfarrer Christoph Glimpel in der Jahresabschlussfeier der Kantorei in der "Kaffeebohne" optimistisch an, erhoffe er sich eine Lösung. Verhandlungen liefen auf verschiedenen Ebenen, von der Kirchengemeinde bis hin zu Dekanat und Landeskirche. Eine Auflösung der Kantorei sei auf jeden Fall zu verhindern. Dieses Ensemble bestehe seit 122 Jahren. Die jetzige Pause könnte von den Sängern vielfach genutzt werden, beispielsweise durch die Mitwirkung in Projektchören, durch Mitsingen in der Alpirsbacher Kantorei, und auch die örtliche katholische Kirchengemeinde habe zum Mitsingen eingeladen.

Die Obfrau der Kantorei, Sigrid Nühnen, hatte zu Beginn der Feier einen Willkommensgruß an Pfarrer Glimpel und die Mitglieder des evangelischen Kirchenchores Gutach gesprochen. Zu den Gutachern bestehe eine 20-jährige Freundschaft. Das Jahr 2014 sei aufgrund der Chorleitersituation ein eher "stilles Jahr" gewesen. Chronist Winfried Staiger gab Auskunft über das Kantorei-Geschehen in 2014.

Pfarrer Christoph Glimpel hielt dankte den Kantoreimitgliedern für alle geleistete Arbeit, Sigrid Nühnen dankte den Ausschussmitgliedern und allen "helfenden Händen". Auch Abschied war angesagt. Das Ehepaar Elisabeth und Siegfried Nagel sowie Gertrud Rehsöft und Waltraud Rombach beendeten auf eigenen Wunsch ihren langjährigen aktiven Chordienst. Doro Schwarz, die Obfrau des Gutacher Chores, würdigte im Namen der Gutacher das stets gute Zusammenwirken. Eingebunden in das Jahresabschlussfest war ein gemeinsames Essen sowie gemeinsames Singen, geleitet von Ursula Buzzi. Gudrun Düputell überraschte mit einem emotionalen selbstverfassten Gedicht, das sich auf die Wirkung von Musik bezog. Trotz der prekären Situation herrschte hoffnungsvolle Stimmung. Einmütig wurde beschlossen, im Frühjahr einen Ausflug nach Karlsruhe zu unternehmen, verbunden mit einem Besuch des Grabes von Detlev Zeller. Wenn die Kantorei wieder aktiv wird, ist Martin Schillinger Ansprechpartner.