Zweites Treffen der Autoren / Zur 200-Jahr-Feier Lehengerichts soll es fertig sein

Von Stephan Wegner

Schiltach. Das Heimatbuch Lehengericht ist auf einem guten Weg. Erscheinen soll es zum 200. Jubiläum zur Eigenständigkeit Lehengerichts im Jahr 2017.

Bereits zum zweiten Mal, so Ortsvorsteher Thomas Kipp, hätten sich die Autoren getroffen und Themen abgesteckt. Bei den Treffen, so Kipp, zuletzt am 2. Februar, seien alle Interessierten, die etwas schreiben wollten, "an einen Tisch gebracht worden". Ziel des bereits auch schon in Grundzügen im Gemeinderat vorgestellten Projekts sei es, die reichhaltige und vielfältige Geschichte Lehengerichts aufzuarbeiten. Dies habe man schon vor der Eingemeindung nach Schiltach Anfang der 70er-Jahre des vergangenen Jahrhunderts geplant, sei dann aber zurückgestellt worden. Jetzt habe man Autoren gefunden, betonte Kipp, die bereit seien, mitzumachen. Bei den Treffen sei versucht worden, Themen einzugrenzen.

So werde Peter Brandt die Wirtschaftsgeschichte des Ortsteils beleuchten – auch wenn er nicht die ganze Zeit in Lehengericht gelebt habe, wie dies aus Ratskreisen kritisiert worden war. Dies sei auch nicht erforderlich, sagte Kipp. Es sei möglich, zu forschen und Archive zu verwenden, man müsse nicht alles selbst erlebt haben. Klaus Grimm wird sich dem Thema Besiedlung und Archäologie zuwenden, Hans Harter einen Zeitraffer durch die Geschichte beisteuern. Helmut Horn befasst sich mit den Familiennamen und Hofgeschichten und Stadtarchivar Andreas Morgenstern werde die Trennungsgeschichte unter die Lupe nehmen, nach Spuren des Glaubens suchen und die Vereinsgeschichte streifen. Der Entwicklung Lehengerichts widmet sich Kerstin Gothe vom Fachgebiet Regionalplanung und Bauen im ländlichen Raum der Universität Karlsruhe, die auch die jüngsten Untersuchungen über die Höfe Lehengerichts verantwortet hat. Nicht zuletzt wird sich auch Walburga Schillinger zum Thema Tracht, dazu gehörten auch Bräuche, Feste, Traditionen, Erbteilung, Hofnachfolge und Leibgeding, widmen. Über den Bergbau in Lehengericht wird Frieder Wolber schreiben, Schrambergs Stadtarchivar Carsten Kohlmann sich den Grenzgeschichten und dem Reichenbächle zuwenden und bei letzterem eine im Gegensatz zum erschienenen Buch eine kürzere Variante erstellen. Zur jüngeren Geschichte und aktueller Entwicklung wird Rolf Rombach etwas beisteuern und Peter Rottenburger als Zeitzeuge der Eingemeindung ein Kapitel verfassen. So ein Buch solle nicht zu steif und wissenschaftlich sein, sagte Kipp. Von der Größe her könnte er sich ein Format von 20 auf 20 Zentimeter, etwas höher als das Schiltacher Stadtbuch, vorstellen, damit auch viele Bilder, die im Archiv vorlägen, ihren Platz fänden. Alles, was geschrieben werde, würden die Autoren untereinander austauschen, um die Abstimmung zu verbessern. Das Entstehen sah er als "längeren Prozess", so dass er hoffe, Anfang bis Mitte 2017 fertig zu sein.