Tradition: Bäume fallen und Pferde transportieren die Stämme zum Lagerplatz / Ausstellung im Festzelt

Schiltach. Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus: Die Schiltacher Flößer veranstalten am Sonntag, 2. Oktober, zum ersten Mal einen historischen Waldtag im hinteren Kuhbachtal.

An verschiedenen Stationen demonstriert eine Gruppe der Schiltacher Flößer, verstärkt durch Waldbauern aus Schiltach und Schenkenzell, das traditionelle Handwerk der Waldarbeiter. Die alten Bäume fallen in Würde ohne das nervende Geräusch von Motorsägen.

Mit scharf geschliffenen Äxten, werden große Tannen von einer Drei-Mann Gruppe mit der Axt gefällt. Man hört nur das Schlagen der Äxte und das Setzen der Keile. Dafür werden etwa 45 Minuten benötigt. Eine anstrengende und schweißtreibende Arbeit. Wenn der Ruf ertönt " er fällt, der Baum" müssen sich alle in Sicherheit bringen. Erst langsam, dann schneller werdend, fällt der Baum krachend auf den Waldboden. Danach ist das Asten und Schälen des gefällten Stammes angesagt. Mit Äxten und Schäleisen werden Äste und Rinde entfernt und der Stamm am dicken Ende "geschnetzt", also halbrund zugerichtet, damit er leichter transportiert werden kann.

Als nächste Station wird das "Seilen" gezeigt. Mit langen Hanfseilen wird der fertige Stamm ins Tal abgeseilt. Eine gefährliche Arbeit, die klare Kommandos und präzises Arbeiten des gesamten Teams von Waldarbeitern erforderlich macht.

Ein Vierergespann von Kaltblutpferden, geleitet von einem erfahrenen Pferdeführer, übernimmt dann den Transport des Stammes bis zum Holzlagerplatz. Beginn der Vorführungen ist um 11 Uhr, es sind aber mehrere Fällaktionen geplant, so dass auch spätere Besucher noch auf ihre Kosten kommen. Parallel zu den Waldarbeiten heizen die Schiltacher Flößer ihren Wiedofen an und zeigen das traditionelle "Wieden drehen" und sonstige Arbeiten rund ums Holz.

Im Festzelt gibt es eine Ausstellung von historischem Waldwerkzeug und man kann alte Fotografien der Waldarbeiter und Flößer bestaunen. Natürlich ist auch für Bewirtung gesorgt. Es gibt Kaffee und Kuchen, Flößerbier und – wie bei allen Großereignissen der Schiltacher Flößer – die traditionelle Flößerwurst aus dem Kessel. Ende der Veranstaltung ist um 18 Uhr. Der Veranstaltungsort liegt etwa einen Kilometer vom Schiltacher Sportplatz entfernt im hinteren Kuhbachtal. Es gibt dort keine Parkmöglichkeiten, die Zufahrt ist für den Verkehr gesperrt. Alle Besucher werden gebeten, ihre Fahrzeuge auf den Parkplätzen in Schiltach abzustellen und den kurzen Marsch zu Fuß zurückzulegen.