Fast fertig: die Bauarbeiten zum Hochwasserschutz im Gerberviertel. Fotos: Fritsche Foto: Schwarzwälder-Bote

Arbeiten im Schiltacher Gerberviertel fast abgeschlossen / Baukolonne fängt nächste Woche in der Grünstraße an

Von Volker Rath

Schiltach. Der Super-Sommer freut nicht nur die Freibadfreunde. Auf der Großbaustelle zum Hochwasserschutz in Schiltach geht es dank des trockenen Wetters ebenfalls rund. Im Gerberviertel sind die Arbeiten nahezu abgeschlossen.

"Das Wetter in den vergangenen Wochen war dem Fortgang natürlich förderlich", sagt Stefan Martin vom zuständigen Referat des Regierungspräsidiums (RP) Freiburg. Am "Jour-fix" am Dienstagnachmittag nahmen die am Projekt beteiligten Partner eine neuerliche Standortbestimmung vor. Fazit: "Die Arbeiten verlaufen planmäßig, mit Ausnahme einiger Detailprobleme, die bei solchen Baumaßnahmen immer auftreten und den Ablauf etwas verzögern", so Martin. Dazu zählt die Kanaleinleitung zur Schüttesäge. An dieser Stelle wird das Wasser der Kinzig entnommen, das das Rad antreibt. Der Fluss liefert die Energie für die Säge. Wenn sie – wie die meiste Zeit – steht, erzeugt sie Strom. "Wir haben festgestellt, dass es günstiger wäre, den Einlauf abzuändern", so Martin. Außerdem soll die Steuerungstechnik verbessert werden. Die sogenannte Schütztafel reguliert die Wassermenge für die Säge. Bei Hochwasser schließt sie automatisch. Der Oberamtsrat geht davon aus, dass auch diese ungeplanten Arbeiten am Hochmuths-Deich, dem Kinzig-Wehr, bis Ende September abgeschlossen sind.

Am Gesamtplan ändert sich dadurch nichts. Zum Winterhalbjahr sollen "alle Schutzvorrichtungen funktionsfähig sein". Martin findet, die Bauten sind nicht nur technisch gelungen, sondern auch optisch gefällig. "Es ergibt sich ein einheitliches Bild, eine Schutzmauer aus einem Guss, die auch ansprechend eingeschalt ist." Weniger schön seien Mauern, an denen man "wie an Jahresringen" abzählen könne, wie oft sie schon erhöht worden seien. Die Reaktionen von Gemeinderäten und Bürgern, die ihn bislang erreicht hätten, seien ebenfalls "durchaus positiv".

Derzeit würden im Gerberviertel noch ein paar Restarbeiten ausgeführt. Dann ist dieser Abschnitt abgeschlossen. Auch der Sportplatz-Deich sei zu 75 Prozent fertig und bereits neu eingesät. Mit einem Anlieger, der sich bislang gegen eine Erhöhung des Damms auf seinem Grundstück gesperrt hatte, zeichne sich laut Martin nach Gesprächen eine Lösung ab: "Wir sind zuversichtlich und gehen davon aus, dass auch dieser Abschnitt noch dieses Jahr abgeschlossen wird."

Demnächst zieht die Baukolonne weiter. Voraussichtlich Ende kommender Woche gehen die Arbeiten in der Grünstraße los. Auch dort wird die Schutzmauer erhöht. Zu rechnen sei dort mit einer Bauzeit von rund vier Wochen.