15 Flößer waren einen Tag lang mit dem Wiedendrehen beschäftigt – das Ergebnis lässt sich sehen. Foto: Tuffentsammer Foto: Schwarzwälder-Bote

Kinzigflößer: Harte Arbeit für neue Fernsehdokumentation / 15 Aktive einen Tag lang beschäftigt

Rechtzeitig zum Ende des Monats März trafen sich auch heuer die Flößer zum alljährlichen "Wiedendrehen".

Schiltach. Zum Georgstag, dem 23. April, begann früher in Schiltach die "Flößersaison". Und auch heute wird seit 16 Jahren wird auf der Kinzig – nach einer "Pause" von vier bis fünf Generationen – wieder Floß gefahren. Das Material zum Einbinden, die so genannten Wieden, werden traditioneller Weise im Frühjahr von den Schiltacher Flößern selbst hergestellt. Dabei werden Haselnuss-Stangen gewässert und im Wiedofen auf 400 Grad erhitzt, bis das Wasser in den Stämmen kocht und schließlich werden sie um die eigene Achse gedreht.

Seit 2002 geschieht dies im selbst gebauten Wiedofen der Flößer. Für den Jahresbedarf werden seither jährlich rund 300 Wieden gefertigt. Flößerfeste, traditionelle Fahrten auf der Kinzig, der Schiltach, aber auch immer wieder am Neckar, werden so möglich. Aber auch außergewöhnliche Fahrten mit unterschiedlichen Fernsehteams gehören zwischenzeitlich bereits zur Tradition. Für den April 2017 hat sich in diesem Jahr ein TV-Team angesagt. Thema des Beitrags ist aber nicht nur die Flößerei, sondern das gesamte hierzu notwendige Handwerk rund um die Floßfahrt. Wie das in den Jahren nach dem dreißigjährigen Krieg und vor der industriellen Revolution im Schwarzwald vor sich ging, ist Gegenstand einer Dokumentation. Denn es müssen nicht nur Bäume gefällt und transportiert werden, sondern man benötigt auch das jeweilige Werkzeug und die entsprechenden Handwerker hierzu: Holzhauer, Schmiede, Seiler, Fuhrunternehmer, Wagner und weitere. "Wie wurde dies in den Jahren um 1650 bewerkstelligt und organisiert?" – Das ist das Thema des diesjährigen TV-Beitrags.

In letzten Filmaufnahmen von "terra-x", die 2015 auf arte und im ZDF gesendet wurden – und die noch im Flößermuseum während der Öffnungszeiten zu sehen sind – ging es in einem fünfminütigen Beitrag über die Kinzigflößerei um das Fällen der Bäume, die Bearbeitung und den Transport der Stämme, das Rüsten eines Floßes – und eben auch das Herstellen der Wieden, mit denen das Floß eingebunden wird. Für das Floß des nächsten Fernsehteams wurden am vergangenen Wochenende wieder rund 300 Teile hergestellt. Rund 15 Flößer waren dazu von morgens bis abends beteiligt.