Mauererhöhung im Anschluss an die Häberlesbergbrücke Fotomontage: Adler Foto: Schwarzwälder-Bote

Konzept stellt 100-jährlichen Standard sicher

Schiltach. Der Landesbetrieb Gewässer im Regierungspräsidium Freiburg wird in Kürze mit der Umsetzung der Schutzmaßnahmen gegen Hochwasser in Schiltach beginnen.

Das Stadtgebiet von Schiltach ist durch seine unmittelbare Lage am Zusammenfluss der Flüsse Kinzig und Schiltach seit jeher von Hochwasser bedroht. Die anstehenden Bauarbeiten sind Teil eines Gesamtkonzeptes, das in Zusammenarbeit mit der Stadt erstellt wurde. Nach Abschluss wird für das gesamte Stadtgebiet ein Schutz vor einem hundertjährlichen Hochwasser bestehen.

Der Uferschutz wird im ersten Bauabschnitt ertüchtigt und erhöht

Im ersten Bauabschnitt werden nun entlang der Kinzig, vom Beginn des Gerberviertels bei der Schüttesäge bis zum Flößerlager beim Sportplatz, verschiedene Maßnahmen umgesetzt. Dazu gehört unter anderem die Erhöhung vorhandener Ufermauern und Errichtung neuer Schutzmauern, sowie die Ertüchtigung und Erhöhung vorhandener Erdwälle zu tauglichen Schutzdämmen.

Die Ufermauern im Stadtgebiet werden durch eine spezielle Verschalung, durch bepflanzte Mauer-Erker und eine Natursteinverblendung ansprechend gestaltet. In begrenztem Umfang kann es in den Bereichen Gerbergasse, Grünstraße, Auestraße, Parkplatz beim Norma-Markt und beim Sportplatz zu baustellenbedingtem Verkehr kommen.

Damit für das kommende Winterhalbjahr bereits ein verbesserter Hochwasserschutz besteht, werden die Arbeiten bis September umgesetzt. Der Auftrag zur Ausführung der Arbeiten erhielt nach öffentlicher Ausschreibung die Firma BTS aus Schiltach. Die Baukosten belaufen sich auf etwa 900 000 Euro.

Die Planung für den Hochwasserschutz in Schiltach wurde nach einem öffentlichen Verfahren vom Landratsamt Rottweil im Januar 2014 genehmigt. Als Teil dieser Planung wurde bereits Objektschutz an einzelnen Gebäuden umgesetzt. Dieser bestand im Wesentlichen in der Anschaffung von Schutzelementen und Anbringung von Schienen und Vorrichtungen, um bei drohender Überflutung Schutzelemente in Fenster- und Türöffnungen einzupassen und diese damit zu verschließen.

In einem landschaftspflegerischen Begleitplan wurden Auflagen zur Vermeidung von möglichen negativen Umweltauswirkungen gemacht. So wurden bereits für die im betroffenen Gewässerabschnitt lebenden Wasseramseln neue Brutstätten geschaffen.

Besonderes Augenmerk wird auch auf die Verwendung standortheimischer Pflanzen und Samenmischungen bei der Wiederbegrünung in Anspruch genommener Flächen gelegt.

Die Oberbauleitung liegt beim Ingenieurbüro Breinlinger aus Tuttlingen, die ökologische Baubegleitung nimmt das Büro Alfred Winski aus Teningen wahr. Als Auftraggeber überwachen der Landesbetrieb Gewässer und die Stadt Schiltach die Arbeiten.

Gegen drohendes Hochwasser von der Kinzig ist die Stadt Schiltach nach Umsetzung dieses ersten Bauabschnittes geschützt.

Bei weiterer Mittelbereitstellung durch das Land sollen im nächsten Jahr die Arbeiten entlang der Schiltach von der Mündung in die Kinzig bis zum städtischen Bauhof an der Schramberger Straße fortgesetzt werden, damit auch von dieser Seite künftig bei steigenden Wasserständen durch Schneeschmelze und anhaltend schlechter Wetterlage der Stadt keine Überflutung droht.